Die Abwrackprämie hat im Kreisgebiet Wirkung gezeigt: Im ersten Halbjahr wurden 8410 Erstanmeldungen registriert, 1600 mehr als im Vergleichszeitraum.

Kreis Pinneberg. Die Abwrackprämie zur Ankurbelung der Konjunktur in der Wirtschaftskrise hat im Kreis Pinneberg einen wahren Zulassungsboom ausgelöst. Das ergibt sich aus der neuesten Halbjahresstatistik des Fachdienstes Straßenverkehr. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 wurden bis Ende Juni dieses Jahres 8410 Neuwagen mit dem PI-Kennzeichen angemeldet. "Das entspricht einer Zunahme von 1654 Fahrzeugen", sagt Fachdienstleiter Uwe Mohrdiek.

Der Chef der Zulassungsstelle führt den Boom ganz wesentlich auf die 2500 Euro Staatszuschuss zurück. Die offiziell als Umweltprämie bezeichnete Zahlung wird gewährt, wenn ein mindestens neun Jahre altes Auto abgewrackt und durch einen Neu- oder Jahreswagen ersetzt wird.

Wie stark der Zunahme ist, macht auch ein Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 auf 2008 deutlich. Damals war die Automobilbranche noch am Boden. "Der Zuwachs an Neuzulassungen im Kreis Pinneberg betrug lediglich 50 Fahrzeuge", sagt Mohrdiek.

Das aktuelle Zulassungshoch bei Neuwagen schlägt auch in der Automobilwirtschaft kräftig zu Buche. Eine regionale Hitliste der besonders gefragten Neuwagenmodelle kann zwar weder die Zulassungsstelle noch das Kraftfahrtbundesamt präsentieren. Doch es ist davon auszugehen, dass auch im Kreis Pinneberg die Kleinwagen dank der Umweltprämie auf dem Vormarsch sind. Einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Faktor sieht Mohrdiek darin. Setze man pro Neufahrzeug lediglich einen Verkaufspreis von 10 000 Euro an, würde dies schon eine Summe von mehr als 16,5 Millionen Euro ergeben, rechnet der Fachdienstleiter vor.

Die Kasse klingelte aber auch in der Zulassungsstelle. Rund 80 000 Euro zusätzliche Gebühreneinnahmen fielen in Zusammenhang mit dem Neuwagenboom an. Der Geldsegen wird als allgemeine Einnahme dem chronisch kränkelnden Haushalt des Kreises Pinneberg zugeführt.

Als Verkaufsrenner erwiesen sich erneut die Wunschkennzeichen. Während die Fahrzeugschilder mit der Lieblingskombination aus Ziffern und Buchstaben ohne Voranmeldung bei 7298 Fällen verharrte, gab es bei den Reservierungen eine erheblich größere Nachfrage. Gleich 10 443 Mal nutzten die Kunden bei Ummeldungen oder Neuzulassungen die Gelegenheit, sich vorweg das Lieblingskennzeichen zu sichern.

Den Zuwachs um 2179 gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 führt Uwe Mohrdiek auf die seit Januar verfügbaren vierstelligen Zahlenkombinationen zurück. Denn seitdem ist es auch möglich, Geburtstagsdaten mit vier Zahlen auf dem Kennzeichenschild, vielleicht auch in Kombination mit dem Namenskürzel, zu verewigen.