Verkehrserziehung muss früh beginnen. Darum fahren Jörg Asmussen und Hubert Dorka von der Landesverkehrswacht seit Jahren zu den Kindergärten, um dort die Kleinen und deren Eltern über die Gefahren und gegenseitige Wahrnehmung im Straßenverkehr zu unterrichten.

Quickborn. Die Quickborner "Zwergenvilla" der Arbeiterwohlfahrt hat jetzt die Ergebnisse der Schulung in einer Foto- und Bilderausstellung dokumentiert, die in der Filiale der Sparkasse Südholstein im Famila-Markt zu sehen war.

8900 Kindergarten-Kinder hat die Verkehrswacht in den 20 Jahren erreicht, berichtet Dorka. Der Erfolg rechtfertige die Aktion: "Vor 20 Jahren hatten wir in Deutschland jede Stunde einen Unfall mit einem Kind, heute ist es jeden Tag ein Unfall." Die beiden Verkehrslehrer sind nicht allein bei ihrer Arbeit. "Wir nehmen immer die Handpuppe Kuddel mit", berichtet Asmussen. "Das löst die Stimmung. Und die Kinder erzählen ganz offen, worauf sie im Verkehr achten und was sie nicht sehen können." So raten die Verkehrslehrer den Kindern, unbedingt den Blickkontakt zum Autofahrer zu suchen, bevor sie eine Straße überqueren. "Der Augenkontakt sagt ihnen, ob er anhält." Denn der Straßenverkehr sei aggressiver, rücksichtsloser geworden, haben die Experten festgestellt.

Eine Übung für die Eltern, die an dem Wochenendseminar unbedingt teilnehmen sollen, ziele auf die Wahrnehmung der Kinder ab. "Wir gehen an die Straße und lassen die Eltern in der Hocke selber erleben, was man als ein kleines Kind mitbekommt."

Konkrete Erfolge haben diese Schulungen auch gebracht. In Heide konnte eine Ampel aufgestellt und in Lübeck eine Tempo-30-Zone geschaffen werden, berichtet Dorka.

Kindergartenleiterin Birgit Saalfeld: "Wir sind begeistert von der Verkehrserziehung und haben schon zum vierten Mal mitgemacht."