Das Wedeler Pharmaunternehmen legte den Grundstein für die Dependance im Gewerbegebiet Oha.

Wedel/Tornesch. Großer Tag fürs kleine Tornesch: Kürzlich legte das in Wedel ansässige Pharmaunternehmen "medac" den Grundstein für eine Dependance in der Nachbarkommune. Innerhalb von nur einem Jahr soll im Gewerbegebiet Oha ein neues Forschungs- und Logistikzentrum für Diagnostik und Therapie entstehen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 18 Millionen Euro.

Wilfried Mohr, geschäftsführender Gesellschafter des seit Jahren dynamisch wachsenden Unternehmens, erhielt von Bürgermeister Roland Krügel und Bürgervorsteherin Heide-Marie Plambeck ein ganz besonderes Dankeschön. Es war das Straßenschild "Wilfried-Mohr-Straße", dessen Hausnummern eins bis fünf komplett von dem Unternehmen belegt werden. Krügel: "Willkommen in Tornesch!"

Auf einer Grundstücksfläche von 32 500 Quadratmetern wird ein dreiteilig gegliedertes Gebäude in Abmessungen von 62,5 mal 130 Metern und einer Höhe von bis zu knapp 21 Metern entstehen. Ein Kopfbau für Büros und Labore hat vier oberirdische und ein Kellergeschoss. Der sich anschließende Logistik-Bereich ist eingeschossig und wird unter anderem Kühl- und Lagerbereiche beherbergen. Für später ist eine Kommissionierung geplant.

Bevor Mohr und Krügel sowie "medac"-Geschäftsführer Jörg Hans und Architekt Michael Krämer vom Büro PSP den Hammer schwangen, um den Steinen auf dem eingemauerten, dokumentgefüllten Kupferrohr den letzten Klaps zu geben, erinnerte der Firmenchef an die kleinen Anfänge der "medac"-Gesellschaft für klinische Spezialpräparate: "Was vor 40 Jahren bescheiden begann, hat sich zum wichtigsten Anbieter von Anti-Krebspräparaten in Deutschland entwickelt." Kreispräsident Burkhard E. Tiemann lobte: "Ihr Unternehmen hat nachhaltig zur Steigerung der Wirtschaftskraft in der Region beigetragen."

Dass dies Wachstum im Kreis Pinneberg erfolgt, war kein Naturgesetz. Die "medac" besitzt noch einen Standort in Dessau, und die Verantwortlichen dort hätten die Firma mit Kusshand und Zuschüssen in Höhe von rund 30 Prozent der Investitionssumme genommen.

Eine Erweiterung in Wedel war in Kürze mangels Platz zu erträglichen Preisen nicht möglich. Doch die Zeit drängte, weil das Forschungs- und Logistik-Zentrum Voraussetzung für den Einstieg in den US- und den japanischen Markt ist, der innerhalb der kommenden zwei Jahre erfolgen soll. So bekam die Wirtschaftsförderungs- und -Entwicklungsgesellschaft (WEP) den Zuschlag.

Schon im kommenden Jahr sollen zwischen 20 und 30 Mitarbeiter von Wedel aus umziehen und dort die Räume an der Theaterstraße entlasten. Sowohl für Tornesch als auch für Wedel sind weitere Neueinstellungen geplant, denn das Wachstum beträgt jährlich zwischen zehn und 15 Prozent.