Der Betrieb der Unterflurbehälter ist leiser und sauberer als die herkömmlichen Container.

Prisdorf. Das ist endlich mal eine saubere Sache: Prisdorf wird künftig als erste Gemeinde im Kreis Pinneberg Altglas und Altpapier unterirdisch sammeln. Die sogenannten Unterflurbehälter haben mindestens drei Vorteile gegenüber den schäbigen grünen oder weißen Containern: Die Sammelkörper sind in die Erde eingelassen, dadurch ist der Einwurf von Glas geräuscharm. Sie sehen besser aus, denn die überirdischen Einfüllstutzen sind modern und elegant gestaltet. Und: Während Wertstoffsammelstellen in der Regel versteckte und verdreckte Schandflecke im Ort darstellen, werten die Unterflursysteme die Optik einer Gemeinde dagegen eher auf.

Der Behälter für Altpapier sowie der Kombi-Container für Bunt- und Weißglas inklusive Einwurfsäulen und Gehwegplattformen werden in Prisdorf voraussichtlich im Oktober am Eingang Hudenbarg auf dem Zuweg zum Gemeindezentrum ins Erdreich eingelassen. Auf den Standort einigten sich jetzt die Gemeindevertreter. Auch das hat System: Die Tanks werden an gut einsehbaren und häufig attraktiven Plätzen ohne Sichtschutz installiert. Das soll das Vermüllen des Platzes verhindern.

Die beiden Container - Modell "Zoetermeer" aus der Linie "Iceberg Optima" - kosten die Gemeinde Prisdorf keinen Euro. Sie sind ein Geschenk der Herforder Firma "SULO Umwelttechnik". "Ein Referenzprojekt", sagt Reinhard Witt, Projektleiter für Untergrundsysteme. Durch die Aktion wolle das Unternehmen seine Produkte bekannt machen.

Weltweit hat die Firma bereits mehr als 10 000 Behälter ins Erdreich eingelassen. In Deutschland hat "SULO" bisher an 20 Standorten seine Untergrund-Container mit Edelstahlstutzen installiert, vier davon in Hamburg, einer in Niebüll. "Hierzulande tun sich die Kommunen noch schwer", meint Witt.

In Prisdorf will die Gemeinde die Einwurfstationen grün gestalten lassen. "Dann passen sie farblich gut in die Umgebung" so Bürgermeister Wilfried Hans. Das heimliche und ärgerliche Müllabladen an der Wertstoffstelle ist in Prisdorf wohl bald passé. Der kleine Sammelpltz wird nachts beleuchtet sein. "Die Firma Sulo wird für uns eine Lampe bei den Container aufstellen", sagt Hans. Auch hier hat Prisdorf die Nase vorn: Die Leuchte funktioniert losgelöst vom Straßenlaternennetz und zieht ihre Power aus Solarzellen und einem kleinen Windrad.