Wo ist das viele Geld geblieben? Kann die Verwaltung nicht effizienter arbeiten? Warum kostet die Kita Zauberbaum fast eine Million Euro an Personalkosten?

Quickborn. Rund 250 Quickborner waren dem Aufruf gefolgt, sich aus erster Hand über die Finanzmisere der Eulenstadt zu informieren. Und die Bürger hatten auch gleich ein paar interessante Vorschläge parat, wie die Stadt wieder aus der Krise kommen könnte: Kreisumlage kürzen, städtische Gebäude an Solaranlagen-Betreiber vermieten sowie solvente Bürger und Betriebe um Anleihen bitten.

"Was wir hier machen, ist einmalig im Kreis Pinneberg", sagte Bürgermeister Thomas Köppl. "Wir reden offen darüber, was und wo gespart werden muss. Die anderen Städte sitzen das aus." So zeigten Stelltafeln, wofür im einzelnen Quickborn seine 36,6 Millionen Euro ausgibt. Davon seien aber nur 35,4 Millionen durch Einnahmen gedeckt, berichtete Kämmerin Meike Wölfel in einer Powerpoint-Präsentation. Da die Steuereinnahmen weggebrochen sind, werde dieses Defizit von 1,2 Millionen Euro weiter steigen. Für das nächste Jahr rechnet die Verwaltung mit einer Deckungslücke von 1,8 Millionen Euro, die unbedingt eingespart werden müsste.

Hinzu kommt, dass die Verschuldung wegen der Schulbauten von zurzeit 7,9 Millionen Euro bis 2012 auf 41 Millionen Euro anwachsen werde. Das hätte man doch vorhersehen können, wunderte sich ein Bürger, der nicht verstand, warum "wir hier geschockt sein sollen". Köppl erwiderte, der Gewinnbruch bei wichtigen Gewerbesteuerzahlern und der Ausfall der Einkommensteuer hätten die Stadt plötzlich und unerwartet getroffen.

7,2 Millionen Euro Personalkosten in der Stadtverwaltung, 400 000 Euro mehr als vor fünf Jahren - da müsse Spielraum sein, Verwaltungsausgaben zu kürzen, Aufgaben zu reduzieren, forderte eine Reihe Bürger. Köppl: "Wir können die Wartezeit im Rathaus von zehn auf 60 Minuten erhöhen. Das spart 50 000 Euro."

Keinesfalls sparen wollen die Bürger bei den Vereinen, bei der Jugendarbeit und im Kulturbudget. Die Heizung in den Schulen, Sporthallen und im Schwimmbad könnte aber durchaus herunter gedreht werden, von 23 auf 20 Grad im Freibad, meinten viele Besucher.

Cornelia Dommel schlug vor, die Bürger sollten der klammen Stadt Schuldverschreibungen geben. "Das ist rechtlich möglich", sagt Köppl, der zugab, sich mit dieser "guten Idee" bereits beschäftigt zu haben. "Aber 10 000 Euro sollten es schon sein." Dafür sollten aber eher die Firmen angezapft werden, forderte Heinz Wiedemann. "Was wir brauchen, das ist ein enger Schulterschluss der Quickborner Betriebe."