Mit neuen Diagnose- und Therapieverfahren hat sich der Komfort für Patienten im Regio-Klinikum Pinneberg deutlich verbessert.

Pinneberg. Untersuchungen und Eingriffe könnten jetzt schonender und weniger belastend durchgeführt werden, teilt das Klinikum mit. Dies gelte sowohl für die Endoskopie als auch für die operative Entfernung der Gallenblase.

In der Gastroenterologie, die sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse und der Leber befasst, steht ein neues Verfahren bei allen endoskopischen Untersuchungen zur Verfügungen. Mit dem Endoskop können wie bisher Hohlräume im Körperinneren betrachtet (gespiegelt) werden. Zuvor wurde am Klinikum Pinneberg während endoskopischer Untersuchungen Luft in die verschiedenen Hohlorgane der Patienten gegeben, um diese aufzuweiten. So konnten die Organe besser gespiegelt werden. Diese Luft blieb allerdings für eine längere Zeit in den Hohlorganen und musste zum größten Teil über natürliche Wege entleert werden.

Bei dem neuen Verfahren wird dagegen während der Untersuchung Kohlendioxid in die Hohlorgane eingebracht. Da Kohlendioxid um ein vielfaches schneller über das Gewebe in die Blutbahn und dann in die Lunge gelange als Luft, erläutert der Leitende Arzt der Gastroenterologie, Dr. Stefan Tardos, könne es abgeatmet werden und sei innerhalb von Minuten aus den Hohlorganen verschwunden. Patienten seien deshalb nach der Untersuchung beschwerdefrei; es komme weder zum Aufstoßen oder Oberbauchdruck noch zu Blähungen.

Auch in der Klinik für Visceral- und Gefäßchirurgie des Regio-Klinikums Pinneberg kann Chefarzt Dr. Ulf Nahrstedt von einer Innovation berichten. Dort wurden bereits die ersten Patientinnen erfolgreich und schonend mit dem sogenannten Single-Port-Verfahren behandelt. Es wurde zusätzlich zum traditionellen Notes-Verfahren eingeführt. Mit dieser herkömmlichen Methode werde bei Patientinnen die Gallenblase über die Vagina entfernt.

Das Single-Port-Verfahren, erklärt der Chefarzt, weise aber nun einige Vorteile auf. So werde der Zugang in den Körper über einen einzigen Zugang (Trokar) durch den Bauchnabel geschaffen. Das nütze den Patientinnen deshalb, weil nahezu keine Narbe zurückbleibt.