Seine Schaufel war etwas klein, aber ansonsten stellte sich der fünf Jahre alte Henning Welge ebenso gut an wie die Erwachsenen von Stadt und Kirche beim ersten Spatenstich für den neuen Anbau des evangelischen Kindergartens.

Quickborn. Henning war von seinen elf Mitdelegierten im Kinder-Parlament des Kindergartens dafür auserkoren worden, für das offizielle Presse-Foto mit Hand anzulegen. Wie ein Profi hielt der kleine Mann seine Schaufel dabei in jede Kamera.

"Mitbestimmung der Kinder ist uns sehr wichtig", betonte Hartmut Ermes, Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Gemeinde Quickborn-Hasloh. Seit acht Jahren werden die betreuten Kinder bei wichtigen Fragen über das Programm, Veranstaltungen und Anschaffungen in den Entscheidungsprozess eingebunden. "Es gibt nichts, was die Kinder nicht mitbestimmen können", erklärt Kita-Leiterin Petra Schröder. Außer bei Personaleinstellungen. Aber dafür hätten die Kinder das Bild einer Erzieherin ausgeschnitten, wie es ihrem Ideal entspricht.

Jetzt ging es um den 250 000 Euro teuren Anbau für zehn neue Krippenplätze in der Kita am Harksheider Weg. Damit vergrößert sich die Zahl der Kindergartenplätze auf insgesamt 130, sagte Ermes, darunter auch 30 Hort- und neuerdings zehn Krippenplätze.

Für die Stadt Quickborn, die den Bau mit 100 000 Euro bezuschusst - die anderen 150 000 Euro teilen sich Bund und Kreis - sei dies eine Investition in die Zukunft, betonte Bürgermeister Thomas Köppl. "Wir wollen damit attraktiv für junge Familien sein", sagte der Verwaltungschef. Allein in diesem Jahr verdoppele die Eulenstadt ihre Krippenplätze auf 75. Insgesamt 120 der geforderten 140 Kinder unter drei Jahren seien dann mit Hilfe von Tagesmütter-Angeboten versorgt. "Wir stehen da mit Tornesch im Wettbewerb um die kinderfreundlichste Kommune im Kreis Pinneberg und haben wieder die Nase vorn."