Stefan Krappa will Attraktionen wie Summer Jazz und Weinfest besonders herausstellen und neue Ideen entwickeln.

Pinneberg. Alle Augen richten sich heute auf ihn: Stefan Krappa ist der Mann, der Pinnebergs Wirtschaft ab sofort neuen Schwung verpassen soll - und das mitten in der Krise. Der 46-jährige Diplom-Politologe tritt heute seinen Posten als Wirtschaftsförderer im Rathaus an. Er weiß um die Erwartungen, die an ihn gestellt werden. "Ich werde mich richtig reinhängen", sagt der Familienvater aus Hamburg.

Das Know-how für die neuen Aufgaben hat sich Krappa im Rahmen seines Studiums der Politikwissenschaft und des Öffentlichen Rechts und als langjähriger Fraktionsgeschäftsführer der SPD Altona angeeignet. "Meine Arbeitsschwerpunkte waren Stadtentwicklung und Mittelstandspolitik. Ich habe mich intensiv mit Fragen der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings befasst", erzählt der Hobby-Fotograf.

Krappa versteht sich als Partner der Wirtschaft. Die größte Herausforderung sieht er darin, Vertrauen aufzubauen. "Dazu muss ich die Menschen kennen lernen." Krappa will in die Betriebe gehen, ihre Zufriedenheit befragen, sich mit Erfolgsgeschichten vertraut machen und einen runden Tisch für die Unternehmer der Stadt gründen. Mit Hilfe einer Stärke-Schwächen-Analyse will Krappa ein Leitbild für Pinneberg erstellen.

Wirtschaftliche Möglichkeiten sieht Frank Krappa für Pinneberg in unmittelbarer Nähe zu Hamburg auch im Städtetourismus in der Metropolregion. Der sanfte Tourismus erfahre aktuell einen kräftigen Aufschwung.

"Wir müssen Attraktionen wie den Summer Jazz, das Weinfest oder die Wasserskianlage bekannter machen. Und wir müssen mehr attraktive Angebote schaffen, um auf dieser Welle mit zu schwimmen." Eine weitere Krappa-Idee: Cluster bilden - zum Beispiel auf dem Gesundheitsmarkt: Die Pinneberger Kliniken, Sanitätshäuser, Sportvereine, Fitnessstudios könne man vernetzen und so einen starken Wirtschaftfaktor schaffen.

Klar: Die Neuansiedlung von Gewerbe hat Krappa auch auf dem Plan. "Zur Zeit nicht einfach. Die Konkurrenz ist in diesen Zeiten groß." "Mit ganzer Kraft" will Krappa die Einrichtung von "Partnerschaften zur Attraktivitätssteigerung von City-, Dienstleistungs- und Tourismusbereichen" - kurz: PACT - anpacken. Gemeinsam mit den Grundeigentümern die City aufhübschen, ist eines seiner obersten Ziele. Sein Motto: Klein anfangen, um niemanden durch zu hohe Kosten zu verschrecken. "Mit einer einheitlichen Weihnachtsbeleuchtung sei die PACT-Gruppe auf dem richtigen Weg."

Auch in der Politik will Krappa, vertraut mit der kommunalpolitischen Klaviatur, präsent sein. "Ich werde mich in den Fraktionen vorstellen und Ausschusssitzungen begleiten." Klingt nach sehr viel Arbeit. Als Halbmarathonläufer bringt Krappa die Ausdauer mit. "Erwarten Sie keine Wunder", sagt er. "Geben Sie mir einfach hundert Tage."