Die Rewe-Variante für die Erweiterung des Stadtzentrums Schenefeld ist vorerst vom Tisch. Jetzt soll mit dem zweiten Investor verhandelt werden.

Schenefeld. - Die Schenefelder Ratsversammlung hat in seiner jüngsten Sitzung auf Antrag der Christdemokraten die Verwaltung aufgefordert, Verhandlungen mit dem zweiten Investor Kaufland aufzunehmen. "Das werden wir jetzt tun", so Bürgermeisterin Christiane Küchenhof.

Dem mehrheitlichen Beschluss der Ratsversammlung war eine lange nicht-öffentliche Verhandlungsnacht im Stadtentwicklungsausschuss vorausgegangen, an deren Ende sich die Politiker gegen einen Vertrag mit Thomas Bleis aussprachen. Der Centermanager hatte gemeinsam mit der Rewe-Gruppe eine Erweiterung der Shopping-Mall um einen 4000 Quadratmeter großen Frischemarkt auf dem Gelände der heutigen Parkpalette geplant und mit seinem Konzept zuvor die Mehrheit der Politiker überzeugt.

Der Grund für die aktuelle politische Kehrtwende ist das mangelnde Vertrauen in die Finanzkraft der Berliner Immobilien Holding als Inhaberin des Stadtzentrums. Die Stadt Schenefeld besteht auf Sicherheiten. Sollte der Rewe-Erweiterungsbau scheitern oder später als vereinbart fertig gestellt werden, ist eine Konventionalstrafe in Höhe von einer Million Euro fällig. Die Stadt verlangt außerdem eine durch Banken geleistete Sicherheitsbürgschaft. In den Vertragsverhandlungen waren sich Bleis und die Stadt in diesen Punkten nicht einig geworden.

Nun sollen neue Gespräche mit dem Mitbewerber Kaufland aufgenommen werden. Die Lidl-Tochter will auf dem benachbarten 10 000 Quadratmeter großen Altmann-Grundstück einen Discounter mit einem Gemischtsortiment aus Lebensmitteln, Artikeln des täglichen Bedarfs und integrierten Shops wie Bäcker- und Zeitungsläden errichten. Die Schenefelder Christdemokraten hatten die Kaufland-Variante von Beginn an bevorzugt. Die Kaufland-Kritiker befürchten mit der externen Erweiterung einen Abzug von Kaufkraft aus dem Stadtzentrum.