Der Kampf um Marktanteile auf dem Energiemarkt wird hart geführt. Jetzt verklagen die Stadtwerke Barmstedt einen Wettbewerber, der sich fälschlich “Stadtwerke“ nennt, obwohl er das nicht ist.

Barmstedt. - Eine Unterlassungsverfügung und ein Ordnungsgeld in Höhe von 30 000 Euro hat Barmstedts Werkleiter Fred Freyermuth gegen den Konkurrenten erwirkt.

Der Verbraucher werde getäuscht, begründet Freyermuth diese Initiative. "Wir müssen dem Einhalt gebieten. Nur wo Stadtwerke draufsteht, ist auch Stadtwerke drin." Bei dem Konkurrenten handele es sich um einen "Glücksritter auf dem Energiemarkt".

Offenbar machen es diese bundesweit agierenden Mitbewerber den Barmstedtern schwer, den eingeschlagenen Expansionskurs weiter zu forcieren, der ihnen in drei Jahren 15 000 neue Kunden beschert hat. Darum haben sie nun juristische Schritte gegen die "Goldgas Stadtwerke GmbH" eingeleitet.

Diese Firma sei 2006 in Nürnberg von sechs Privatpersonen gegründet worden, so Freyermuth. "Hier fehlen jegliche Eigenschaften eines klassischen Stadtwerke-Betriebs wie die kommunale Kontrolle und Haftung oder gar ein örtliches Kundenzentrum."

Das sah auch das Landgericht Kiel so und untersagte im April der Goldgas GmbH in ihrer Firmenbezeichnung den Begriff "Stadtwerk" zu verwenden. Bei Zuwiderhandlung drohe ein Ordnungsgeld bis zu 250 000 Euro oder Ordnungshaft, so der Beschluss. Doch das störte die angeblichen Stadtwerkler nicht, sodass das Landgericht jetzt ein Ordnungsgeld von 30 000 Euro festsetzte. Aber der Spuk geht weiter. Im Internet warb die Firma auch gestern noch als "Stadtwerke" für sich.

Nun wird geklagt. Die Firma versuche, "sich durch den Begriff 'Stadtwerke' den Eindruck einer besonderen Seriosität und Kreditfähigkeit zu geben", heißt es in der Klageschrift der Kieler Kanzlei.