Krisenzeit nutzen

"Steenblock sieht eklatante Planungsmängel bei Elbvertiefung", PZ vom 19. Juni

Man muss wohl den Schluss aus den Aussagen unseres ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten und Umweltministers Steenblock ziehen, dass dieser "umsichtige" Bundestagsabgeordnete offensichtlich einen Rückgang des Containerverkehrs in der Zukunft sieht.

Warum nicht gleich so, dass der globale Warenaustausch per Containerschiffen laut Steenblockscher "Fachkompetenz" künftig ganz auf der Strecke bleibt?

So können wir uns vielleicht auf die Renaissance der romantischen Segelschiffe freuen, die mit wesentlich geringem Tiefgang auskommen und Hamburg mit Elbe und Hafen zum weiter ansteigenden attraktiven Besuchermagnet in der Touristik werden lässt. Die Hafen-Belegschaft wird Herrn Steenblock dankbar sein, wenn er diese Mitarbeiter gegebenenfalls nach Rotterdam oder zu anderen Häfen zum Arbeiten reisen lässt - Touristik hoch zwei!

Wer klärt "unseren Volksvertreter", Herrn Steenblock, bloß auf, dass Jedermann weltweit die heutige - sicherlich vorübergehende - globale Wirtschaftsflaute nutzt, um für den Aufschwung gewappnet zu sein?

Wenn man aber "Staatsknete" zum täglichen Unterhalt bekommt und sich um seine künftigen Rentenzahlungen keine Sorgen zu machen braucht, ist es durchaus angebracht, bei seinen Träumen zu bleiben.

Heinz Wöhler, Halstenbek

Lücke bei der S 1

"Endlich nachts bis Pinneberg", PZ vom 16. Juni

Leider ist Ihr Reporter Arne Kolarczyk falsch informiert: Entgegen seiner Behauptung in der Info-Meldung ist Wedel als Endhaltestelle der S1 an den Wochenendnächten eben nicht an den durchgehenden Nachtverkehr der U- und S-Bahnen angebunden. Somit ist auch die Aussage unzutreffend, der Kreis Pinneberg werde komplett in den Nachtverkehr der S-Bahn aufgenommen.

Vielmehr enden die Züge der S 1 an den Wochenendnächten in Blankenese; von dort gelangt man nicht einmal mit dem Nachtbus, sondern ausschließlich mit dem Taxi für zirka 15 bis 20 Euro nach Wedel. Sporadische Nachtbusanschlüsse an die Linie 621 bestehen lediglich in Altona, von dort beträgt die Fahrzeit bis Wedel noch einmal fast eine Dreiviertelstunde.

Es wäre schön, wenn sich das Abendblatt auch dieses Missstandes annehmen würde, auf jeden Fall aber seine Berichterstattung korrigiert. Schon so wäre der Druck auf die Entscheider beim HVV, dem Kreis und der Stadt Wedel sicherlich erhöht, endlich auch hier nachzubessern. Genau die von Ihnen beschriebenen Probleme bestehen nämlich für 30 000 Wedeler nach wie vor, was der HVV in seiner Selbstdarstellung gerne übergeht bzw. auf Nachfrage den Verantwortlichen der Stadt Wedel zuschiebt.

H. Gerdts, Wedel

Längst überfällig

"Grimme - Als Gutsherr besser geeignet", Kommentar in der PZ vom 9. Juni, Leserbriefe in der PZ vom 17. Juni

Der Kommentar war längst überfällig. Haben Sie schon einmal ein Schreiben aus einer seiner ihm unterstehenden Behörden bekommen? Es strotzt vor Arroganz, kategorischem Imperativ und - man sehe es mir nach - es hat den Eindruck: So müssen Schreiben im 3. Reich formuliert gewesen sein. Die Leserbriefe in der Ausgabe vom 17. Juni treffen alle genau auf den Punkt. Mir stellt sich die Frage, wie kommt so ein "Gutsherr" eigentlich in ein solches Amt?

Vielleicht sollten sich die "Grimme-Gegner" einmal treffen. Ich bin gerne bereit, ein solches Meeting zu organisieren.

Siegfried Mangels, Bönningstedt

Schaden abgewendet

"Schulbaugegner wittern Morgenluft", PZ vom 13. Juni

Wer annimmt, dass eine Gemeinde, derer Finanzlage durch eine immense Überschuldung gekennzeichnet ist, bei jungen Familien (oder sonst jemanden) an Attraktivität gewinnt, der irrt! Die Gemeindeschulden sind die Schulden aller Bürger, und welche junge Familie will sich diese Schulden zusätzlich zu ihren eigenen aufladen? Es ist die Pflicht aller Gemeindevertreter, für das Wohl aller Halstenbeker zu entscheiden, und ich bin nur zu froh, dass es noch solche Politiker gibt, die nicht dem Parteienzwang und pädagogischen Vorgaben, sondern ihrem Gewissen folgen. Mit der Entscheidung der CDU, die Notbremse zu ziehen und sich der Ansicht vieler Bürger und pflichtbewussten Gemeindevertretern (explizit der SPD und der FDP) anzuschließen, wurde die Gemeinde vor schwerem Schaden bewahrt! Ich hoffe sehr, dass das auch so bleiben wird.

Susanne Berger, per E-Mail

Leumund untadelig

"Welch ein Hohn", Leserbrief in der PZ vom 16. Juni

Sehr geehrter Herr Plüschau,

bevor Sie so vorschnell über andere richten und alle über einen Kamm scheren, sollten Sie vielleicht Ihre Hausaufgaben machen und korrekt recherchieren. Man mag ja durchaus über Herrn Grimme und Herrn Schlick geteilter Meinung sein, aber der Leumund der Prokuristen, von denen einer seit über 30 Jahren bei den Regio-Kliniken ist und der andere erst im Sommer 2008 angefangen hat, ist bislang ohne jeden Tadel.

Ob es bei aller Entrüstung in den Parteien wirklich um die Sorge um die Regio-Kliniken und nicht um Machtgerangel geht - tja, wer weiß das schon?

Allerdings gibt es ja auch noch das schöne Sprichwort: Man kann Läuse und Flöhe haben.

Spannend zu erfahren wäre auf jeden Fall, ob die Leute, die jetzt so laut "Nein" zum "Management buy out" (was ja nur eine Teilprivatisierung ist und der Kreis beteiligt bleibt) schreien, einen Alternativplan haben, woher das notwendige Geld sonst herkommen soll.

Nun Herr Plüschau, haben Sie vielleicht einen Finanzierungs-Vorschlag?

Michaela Jacksch, Per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg E-Mail: pz@abendblatt.de