Sie zogen aus, um Fenster zu putzen, Rasen zu mähen, sie gingen mit Nachbars Hund Gassi, entrümpelten Keller, schenkten Kaffee aus, packten im Supermarkt mit an, brachten Briefe zur Post oder strichen Gartenmöbel.

Kreis Pinneberg. - Überall im Kreis Pinneberg blieben Jungen und Mädchen einen Tag der Schule fern, tauschten das Klassenzimmer gegen einen Arbeitsplatz. Ihren Lohn spenden die Schüler nun für soziale Projekte für Gleichaltrige in Südosteuropa. Denn das ist der Sinn des Sozialen Tages, der seit 1998 bundesweit unter dem Motto "Helden bitte melden" von Schülern aktiv gestaltet wird.

In Pinneberg beteiligten sich sogar die Kleinsten am Projekt Sozialer Tag. In Waldenau organisierten die Grundschulkinder einen Nachmittag für Eltern und Freunde mit Kaffee, Kuchen, Spielen und einer Tombola. Die Einnahmen wollen sie für ein Hilfsprojekt im ehemaligen Jugoslawien spenden. "Weil wir unsere Grundschüler nicht zur Arbeit schicken können, haben sie eine Idee entwickelt, mit der sie sich am Sozialen Tag beteiligen können", erzählt Susanne Gilberg-Lemke, Leiterin der Georg-Kerschensteiner-Schule in Pinneberg.

Die hundert Erst- bis Viertklässler hatten zuvor einen Ausflug in die Hamburger Kunsthalle gemacht, sich dort berühmte Bilder und Kunstobjekte angeschaut und diese im Unterricht nachgearbeitet. Das Ergebnis: Rund 300 sensationelle Kunstwerke - von "Miró"-Mobiles bis zu Schnakenbildern und -skulpturen à la Lili Fischer, bereichert mit Arbeiten von Schülern der fünften bis siebten Klassen. Und diese Kunstwerke verkauften sie an die Besucher ihrer Schau in der Schulmensa.

Am Freitag machten die Kinder Kassensturz: 700 Euro haben sie eingenommen. "Darauf sind wir sehr stolz", sagt Susanne Gilberg-Lemke. Jeder einzelne Cent geht an ein Jugendzentrum in der ostserbischen Stadt Zajecar.