Großes Engagement, zielorientiertes Arbeiten und eine bemerkenswerte Sachkenntnis bescheinigen Politiker aller Fraktionen Pinnebergs stets gut gelaunter Bürgermeisterin Kristin Alheit nach ihrem ersten Amtsjahr. Auch ihr unermüdlicher Einsatz für ein Kreishaus in Pinneberg wird überparteilich hoch geschätzt.

"Sie arbeitet sehr schnell. Nach dem Motto: Problem erkannt, Problem gelöst", sagt SPD-Fraktionschefin Angela Traboldt. "Das Tempo, das sie vorlegt, artet allerdings teilweise in echten Stress für die Politik aus".

Kritik dagegen erntet Alheit für "ihr Versäumnis, die Verwaltung neu zu strukturieren", so Uwe Lange von den Bürgernahen. Den Fachbereich IV - Schulen und Kindergärten, Kultur, Sport, Jugend und Senioren - hält Lange für eine gewaltige Schwachstelle. Der Fachbereich, in dem enorme Summen bewegt würden, müsse dringend aufgeteilt werden. So denkt auch FDP-Fraktionschef Matthias Scheffler: "Ich bedauere, dass Kristin Alheit nicht den Mut hatte, hier etwas zu verändern."

Ähnlich klingt das CDU-Statement: "Die Fachbereiche sind alles andere als optimal gegliedert, die Aufgabenverteilung ist unausgewogen und führt teilweise zu Überforderungen, die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachbereichen ist mangelhaft", sagt Fraktionschef Michael Lorenz. "Das Schulbauprogramm sei durch häufig wechselnde, kurzfristige Vorlagen chaotisch verlaufen." Auch bei Haushaltskonsolidierung, Personalabbau und Aufgabenkritik sieht die CDU kaum Fortschritte.

Manfred Stache von GAL & Unabhängigen fehlt der Alheit-Schub in Sachen Minimierung des Auto- und Förderung des Fahrradverkehrs, außerdem mangele es der Bürgermeisterin an Engagement für ein Energiegesamtkonzept für Neubaugebiete. Stache bemängelt auch die schwache Bürgerbeteiligung bei der Diskussion um Zukunftsprojekte. Nach wie vor würde die Verwaltung die Pinneberger zu spät und zu schlecht über anstehende Entscheidungen informieren. "Das läuft in anderen Städten besser."