Wiese erhalten!

"Schulgegner wittern Morgenluft", PZ vom 13. Juni

Das war ein wunderschönes Foto von der Brandtschen Wiese in Ihrem Artikel vom 11. Juni. Vielen Dank dafür! Es hat mir wieder gezeigt, wie sehr ich diesen schönen Flecken vermissen werde, wenn der Schulneubau errichtet wird. Umso glücklicher bin ich zu lesen, dass der Widerstand Früchte zu tragen scheint.

Ich spreche auch im Namen meiner Familie, von Freunden und Nachbarn, wenn ich den Politikern zurufe: "Erhaltet die Brandtsche Wiese, wie sie ist!"

Helmuth Torge , Halstenbek

Endlich eingesehen

Dass ich das noch erleben darf! Endlich haben es auch die Herrschaften von der CDU eingesehen, dass sie den Bürgern gegenüber verpflichtet sind, vernünftig zu wirtschaften und eine tragbare Finanzierung der in Aussicht stehenden Investitionen zu gewährleisten. Die Kosten, denen sich die Gemeinde zwangsweise gegenüber sieht (das heißt Sanierung des WoBo, Regenbogen-Kiga etc.), darf man jetzt nicht leichtfertig und überstürzt mit einem unüberlegten Millionenschulbau in die Höhe treiben. Wer soll die Schulden denn jemals abtragen, wer die monatlichen Raten an den ÖPP-Partner zahlen? Es wurde endlich Zeit, dass die Finanzierungsfrage einmal ernsthaft zu Ende gedacht wird, so wie es die SPD und die FDP immer gefordert haben. Schön, dass diese Einsicht nun auch bei den Christdemokraten angekommen ist. Wer weiß, vielleicht merken auch die Grünen und Frau Hoß-Rickmann noch, dass man den Bürgern nicht ständig neue Steuererhöhungen aufbürden kann, nur um seine ideologischen Träume zu erfüllen.

Franz Neumann , Halstenbek

Kein Prestige-Objekt!

Über 700 Bürger haben dafür unterschrieben, dass die Brandtsche Wiese erhalten bleibt. Mehr als 700 Unterschriften wurden dafür gesammelt, dass das derzeitige Grundschulsystem erhalten bleibt und es keine Integration der Grundschulen in die Gemeinschaftsschule für 900 Kinder gibt. 700 Haushalte wollen kein neues Prestige-Objekt für 20 Millionen Euro. Erst jetzt scheint es so, als wäre diese klare Meinungsäußerung bei einigen CDU-Politikern angekommen. Ich bin sehr froh, dass diese Gemeindevertreter sich noch eines Besseren besonnen haben und hoffentlich weiterhin vermeiden, dass die Steuern noch weiter erhöht werden müssen. Dass es günstigere Alternativen zu der Schule auf der Brandtschen Wiese gibt, ist ja hinlänglich bekannt.

Katja Enge , Per E-Mail

Billige Polemik

"Grüne: Greve-Projekt Grund für CDU-Wende", PZ vom 15. Juni

Die Behauptung von Frau Andersek und Frau Strehlau, die SPD wolle die Gemeinschaftsschüler zugunsten der Sanierung des Gymnasiums in einem unzureichenden Provisorium unterbringen, trifft nicht zu. Das ist billige Polemik, die dem Ernst des Problems nicht gerecht wird. Nach derzeitigem Stand stehen in der Gemeinde bis 2011 Investitionen von über 30 Millionen Euro an, die die Gemeinde fast vollständig über Kredite finanzieren muss. Selbst wenn, was erwogen wird, die Grundsteuer B auf 400 Prozent erhöht wird, alle denkbaren Gebühren erhoben und Leistungen gekürzt werden, kann die Gemeinde Zins und Tilgung für diese Kredite nicht nachhaltig aufbringen. Nach Ansicht der SPD sollte deshalb unter anderem auf den Komplettneubau der Gemeinschaftsschule auf der Brandtschen Wiese verzichtet werden, was den Finanzierungsbedarf der Gemeinde erheblich verringern würde. Stattdessen sollten die vorhandenen Gebäude weiter genutzt und ein Ergänzungsbau am bisherigen Standort errichtet werden, der die Bedürfnisse der Gemeinschaftsschule berücksichtigt.

Dass inzwischen auch die CDU überlegt, zur Lösung der schwierigen finanziellen Situation der Gemeinde auf den unfinanzierbaren Komplettneubau der Gemeinschaftsschule zu verzichten, ist ein Akt finanzpolitischer Vernunft, der Respekt verdient. Diesen sich abzeichnenden Meinungswandel in Zusammenhang mit der sich verzögernden Umsetzung des Greve-Projekts zu bringen, ist meines Erachtens abwegig. Vielmehr dürften Überlegungen der Verwaltung Auslöser gewesen sein, zur Finanzierung der Gemeinschaftsschule das Wolfgang-Borchert-Gymnasium in seiner bisherigen Form zu "zerschlagen". Gab es zunächst sogar Überlegungen, das Gebäude des Gymnasiums zu Gunsten von Wohnbebauung abzureißen und zwischen Halstenbek-Ort und Egenbüttel aufzuteilen, wurde ein von den Grünen mitgetragenes Konzept entwickelt, die Gemeinschaftsschule am Standort Bickbargen zu errichten und das Gymnasium zum Teil nach Egenbüttel zu verlegen. Dieses bereits mit Rellingen verhandelte und im Bildungsministerium vorgestellte Konzept ist inzwischen vom Bildungsministerium abgelehnt worden. Auch die Befürworter der teuren Großbaulösung müssen deshalb neu überlegen, wie sie die anstehenden Investitionen finanzieren können. Dass Neubauten langfristig wirtschaftlich günstiger sein können als die Erhaltung vorhandener Gebäude, nützt nichts, wenn kein Geld für die Errichtung der Neubauten zur Verfügung steht. Es mag zwar schöner sein, einen schnittigen neuen Sportwagen zu fahren, aber wenn das Geld nicht reicht, muss eben auch der sparsame gebrauchte Polo noch reichen.

Helmuth Jahnke , Halstenbek

Welch ein Hohn

"Kliniken feuern Geschäftsführer", PZ vom 13. Juni

Die allbekannte Volksweisheit besagt: Der Fisch stinkt vom Kopf her. Und der Kopf der Kreisverwaltung und des abhängigen Unternehmens der Regio-Kliniken, als Aufsichtsratsvorsitzender, ist Landrat Grimme (CDU), der in der letzten Zeit so manchen Skandal zu verantworten hat.

Die Liste des Fehlverhaltens um die Regio-Kliniken ist ellenlang, diese hier aufzuzählen, würde den Rahmen eines Leserbriefs sprengen.

Apropos sprengen: Jetzt sollen Herr Sprenger und Herr Weigel, die noch vor Tagen mit Herrn Schlick das Unternehmen kaufen wollten, die strategische Ausrichtung richten. Welch ein Hohn, dazu noch die Wortverschleierung des Desasters.

Das Defizit ist von diesen Herren mit dem Landrat zusammen verursacht worden.

Diverse Zukäufe von angrenzenden Unternehmen, die ursächlich nichts mit den Kliniken zu tun haben, und horrende Abfindungen für eine völlig verfehlte Personalpolitik ziehen eine lange Spur nach sich.

Wann merken die Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP eigentlich, wie überfällig die Trennung von diesem Landrat ist?

Oder müssen auch hier wieder die Städte und Kommunen mit der Selbstbedienung einer erhöhten Kreisumlage "die Suppe auslöffeln", die uns dieser Landrat beschert hat.

Helmut Plüschau , Wedel

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