Dank an die CDU

Betr.: "Kippt der Schulneubau auf der Brandtschen Wiese?", PZ vom 11. Juni

Danke, liebe CDU-Mitglieder, die das Ausschreibungsverfahren für den Schulneubau auf der Brandtschen Wiese in letzter Minute gestoppt haben. Eine ganze Gemeinde ist ihnen zu großem Dank für diese vernünftige Entscheidung verpflichtet! Ich bin froh, dass es einem entscheidenden Teil der Gemeindevertreter aufgefallen ist, dass dieses Vorhaben für Halstenbek schlichtweg nicht zu finanzieren ist beziehungsweise die Gemeinde in den Ruin führen würde. Tun Sie mir nur bitte einen Gefallen: Halten Sie an Ihrer Meinung fest! Halten Sie dem Druck, den man jetzt auf Sie ausüben wird, stand! Ein großer Teil der Bürger steht hinsichtlich dieses Themas hinter Ihnen! Es gibt Alternativen zu diesem ruinösen Riesenbau, die trotzdem eine gute Schulausbildung für unsere Kinder gewährleisten, und die nicht dazu führen, dass wir dieser Generation eine kaum zu bewältigende Schuldenlast hinterlassen.

Sven Metzger per E-Mail

Enttäuscht über CDU

Nach jahrelanger Planung mit großer Bürgerbeteiligung hat sich Halstenbek für das Konzept einer Gemeinschaftsschule entschieden. Maßlos enttäuscht bin ich über das Verhalten der CDU, nunmehr den Neubau in Frage zu stellen. Durch diese neue Schule würde Halstenbek an Attraktivität für junge Familien enorm gewinnen. Wenn unsere Gemeinde nicht alles daran setzt, Zukunftsperspektiven für Familien mit Kindern zu bieten, wird Halstenbek immer mehr zu einer Gemeinde von Rentnern, die bekanntlich auch wenig Steuern zahlen! Das ist den Gemeindevertretern sicher bekannt, aber keiner wagt es offen auszusprechen. Ich wünsche mir von der CDU, ebenso der SPD und der FDP, mit ihrer Entscheidung für den Neubau der geplanten Gemeinschaftsschule Voraussetzungen für eine solide Zukunft unserer Gemeinde zu schaffen.

Jutta Wilm, Halstenbek

Votum ohne Basis

Betr.: "SPD einstimmig für Hölck", PZ vom 13.Juni

Das Problem der SPD ist ihre Binnenorientierung. Während sie in der Wählergunst abfällt, weil sie, wie in Großbritannien "New Labour", unter Gerhard Schröder ihre Identität gegenüber ihrer einstigen Klientel verloren hat, fällt sie im Augenblick durch Selbststimulanz und überzogenes Gekeile auf. Stegner lässt grüßen. Das gedeiht immer noch gut in Funktionärskadern. Hier erzielt man dann 100 Prozent Zustimmung, die sich auf die Wählerschaft übertragen soll. Beim Wettbewerber CDU liegt bei Kandidatennominierungen für die Parlamente immerhin der Basisentscheid einer Mitgliederversammlung vor, und das ist gut so.

Mit den Beschlüssen zur "Bürgerpartei" auf dem Bundesparteitag 2003 hat die CDU die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Mitglieder gegenüber Delegierten den ersten Zugriff auf Sach- und Personalentscheidungen bekommen, wo immer das organisatorisch möglich ist. Und das ist es bei Kreisverbänden allemal. Diesem Beschluss ging eine achtjährige Auseinandersetzung voraus. Als die CDU in die konkrete Phase der Umsetzung ging, meldete sich der damalige SPD-Generalsekretär Müntefering zu Wort und begab sich - gleiches Strickmuster bis heute - auf die verbale Überholspur. Die SPD werde sich auf dem Weg zur innerparteilichen Demokratie nicht übertrumpfen lassen und am Ende an der Spitze stehen. Heute ist Müntefering zum zweiten Mal Parteichef. Was von "Müntes tönender Zukunftsschau" geblieben ist?

Zu sehen in unserem Wahlkreis, wo sich Thomas Hölck immer noch von Funktionären aufstellen lässt. Auf den gewiss schmerzlichen Weg innerparteilicher Reformen und Stärkung der Mitgliederrechte sollte Hölck sich zunächst begeben. Eine Mehrheit an Mitgliederstimmen ist ehrlich, 100 Prozent an Funktionärszustimmung eher peinlich. Durchsichtig ist der Versuch, die Landkreise abzuschaffen. Auf diese Idee kommt die SPD erst, als sie ihre einst beherrschende Position bei der Wahl von Landräten einbüßte. Willy Brandt wollte "mehr Demokratie wagen" - was ist in seiner Partei davon geblieben?

Peter Schmidt per E-Mail

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