Grund- und Gemeinschaftsschule: Halstenbeks SPD forciert jetzt die Suche nach Alternativgrundstück.

Halstenbek

Die neue Entwicklung beim geplanten Bau der Grund- und Gemeinschaftsschule auf der Brandtschen Wiese ist Tagesgespräch in Halstenbek. Wie berichtet, wurde auf Antrag der CDU im Hauptausschuss das Auswahlverfahren für die Suche nach einem Bau- und Finanzierungspartner vertagt und zur Beratung in die Fraktionen verwiesen. Über den Kurswechsel war Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann vorab informiert worden.

Auf Antrag der SPD soll die Verwaltung nach Alternativgrundstücken suchen sowie Möglichkeiten für einen Ergänzungsbau auf dem jetzigen Schulareal an der Feldstraße (frühere Realschule) aufzeigen. Falls es - wie Insider erwarten - dazu kommt, wäre der Bau der Grund- und Gemeinschaftsschule auf der Brandtschen Wiese vom Tisch.

Die mögliche Abkehr von dem auch als "Monsterschule" bezeichneten Bauvorhaben hat der Bürgerinitiative "Brandtsche Wiese" neuen Auftrieb gegeben. "Das ist der Hammer", war die spontane Reaktion von Annette Savinsky von der Bürgerinitiative. Im April hatten zahlreiche Bewohner der Siedlung am Lüdemannschen Park und weitere Bürger mit 700 Unterschriften gegen den Schulkomplex für 900 Schüler votiert und Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann ein Protestschreiben überreicht. "Wir freuen uns sehr", kommentierte Annette Savinsky den Meinungsumschwung in der CDU-Fraktion. "Eine kleine Lösung wäre optimal."

Wie die aussehen könnte, haben sich auch einflussreiche Christdemokraten schon überlegt: Neben einem Ausbau auf dem jetzigen Schulgelände wäre es denkbar, eine Baumschulfläche hinter dem Sportplatz endlich für den Zweck zu nutzen, der beim Erwerb beabsichtigt war. Das 4600 Quadratmeter große Grundstück könnte Standort für eine neue Grundschule sein. Die Brandtsche Wiese bliebe dann unangetastet.

In der CDU-Fraktion war die spontane Entscheidung zum Erwerb der Brandtschen Wiese im vergangenen Jahr als Überraschungscoup der Bürgermeisterin gewertet worden. Schon damals gab es Kritik an der Vorgehensweise und dem überhöhten Kaufpreis von 2,3 Millionen Euro. Umso erleichterter sind viele CDU-Fraktionsmitglieder, dass der Kaufvertrag erst wirksam wird, wenn Bebauungsreife erreicht ist. Bislang wurde noch kein Cent gezahlt.

Dabei könnte es auch bleiben, falls die CDU während ihrer Klausurtagung am 24. Juni auf die neue Linie einschwenkt. Im Gegensatz zur SPD würden die Christdemokraten allerdings beim Modell der Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) bleiben. "ÖPP hat sich bei der Sporthalle bewährt und sollte erneut zum Zuge kommen", sagt CDU-Vizefraktionschef Hans-Jürgen Rebenther.

Grünen-Fraktionschefin Ines Strehlau bleibt optimistisch, dass die Grund- und Gemeinschaftsschule wie geplant auf der Brandtschen Wiese kommt. Alles andere wären Minimallösungen, die zudem nicht günstiger in der Finanzierung seien.