Diese Kombination bringt die Bewohner des Rellinger Ortsteils Krupunder in Rage: Im Gewerbegebiet Adlerstraße soll eine Spielhalle entstehen, die bald 23 Stunden am Tag in Betrieb sein wird.

Rellingen. Gleich nebenan hat sich ein Unternehmen angesiedelt, das im Internet unter dem Firmenlogo "La Rosa" dem interessierten Kunden "junge Modelle und Entspannung pur" bietet.

Anwohnerin Regina Grabow redete Klartext in der Einwohnerfragestunde der Gemeindevertretung: "Erst die Spielhalle, dann auch noch der Puff", entrüstete sich die Rellingerin im Namen vieler Nachbarn. Und rannte dabei - zumindest, was das Etablissement "La Rosa" angeht - offene Türen ein. Bürgermeister Oliver Stolz berichtete, die Verwaltung sei bereits aktiv geworden. Zuständig ist zunächst die Bauaufsicht des Kreises Pinneberg. Die hat bereits im April die Stilllegung der gewerblichen Zimmervermietung angeordnet und zuletzt gestern überprüft, teilte Silvia Stooß-Reddig von der Kreisbehörde mit. Demnach dürften die Investitionen der "La-Rosa"-Betreiberin, die in einer Betriebswohnung abgestiegen ist, in den Schornstein geschrieben sein. "Frisch renoviert, sauber und elegant eingerichtet", warb die Vermieterin im Internet und auf Flyern, die unter Auto-Scheibenwischer geklemmt wurden, für das Ambiente ihres "Appartements mit vier Räumen und Whirlpool". Cindy, Aileen, Marisa und Leila, zuständig "für alle Facetten der Sinnlichkeit und Erotik" sind zumindest im "La Rosa" aus dem Verkehr gezogen worden. Denn eine Nutzungsgenehmigung war nicht beantragt worden. Die wäre allerdings auch nicht erteilt worden, da im Gewerbegebiet ein solches Unternehmen nicht zulässig sei, heißt es bei der Bauaufsicht.

Auch im Rellinger Rathaus herrscht Zuversicht, den Bordellbetrieb dauerhaft verhindern zu können. Denn ausgerechnet der entstehende Bebauungsplan für den geplanten Betriebsneubau des Geldspiel- und Wechselautomatenherstellers Crown Tech schließt weitere Vergnügungsstätten außer einer Großspielhalle zu Testzwecken aus. Bereits im Februar hatte der Spielhallenbetrieb fast rund um die Uhr für Empörung bei den Anwohnern gesorgt. Denn auch die künftigen Nutzer der Daddelautomaten sollen dort die Neuheiten ausprobieren. Außer den Grünen war in der Gemeindevertretung niemand gegen die Großspielhalle.