Heimatbund freut sich, dass Firmen, Sparkasse, Privatleute und die Stadt die Restaurierung unterstützen.

Pinneberg

Im nächsten Jahr wird die Königinnenlaube im Garten des Pinneberger Heimathauses 200 Jahre alt. Und leider ist ihr das hohe Alter auch anzusehen. Doch das ändert sich jetzt. Christa Wiebe, Vorsitzende des Ortsvereins Pinneberg im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, ist es gelungen, Firmen und die Stadt zu mobilisieren, um das historische Kleinod wieder auf Vordermann zu bringen.

Ihren Name hat die Laube bekommen, weil sie ein Geschenk der Prinzessin und späteren Königin von Dänemark Caroline Amalie von Augustenburg an ihre Freundin, die Pinneberger Förstertochter Amalie Auguste Nielsen, war. Deren Vater war, bevor er nach Pinneberg kam, Oberförster in Augustenburg-Gravenstein, wo die tiefe Freundschaft zwischen den beiden Frauen entstand. Im Jahr 1810 schenkte die Prinzessin, die inzwischen mit dem dänischen Thronfolger Christian (später Christian III.) verheiratet war, ihrer Freundin die Laube. Die stand damals dort, wo sich heute die Berufsschule befindet. Der Heimatverein Pinneberg versetzte das kleine Bauwerk 1973 in den Garten des Bürgerhauses am Fahltskamp, um es zu erhalten.

Mittlerweile blättert die Farbe ab, die Scheiben sind zum Teil zerschlagen, das Reetdach beschädigt und die Wetterfahne rostig. So bietet die Königinnenlaube derzeit ein eher trauriges Bild. Christa Wiebe freut sich sehr, dass sich dies nun ändert. Die Firma Grill sponsert die Malerarbeiten, und die Sparkasse Südholstein übernimmt die Kosten für die Zimmermannsarbeiten der Firma Lange. Beide Firmen werden Auszubildende einsetzen, um die Kosten gering zu halten und auch den jungen Handwerkern die Chance zu geben, an einem historischen Bau zu arbeiten. Der Privatmann Lothar Dobkowitz hat sich bereit erklärt, die Wetterfahne zu restaurieren. Über Spenden werden die Erdarbeiten und die Reparatur des Reetdachs finanziert. Das Bauamt kümmert sich darum.

Durch den Einsatz von Christa Wiebe gelingt es dem Pinneberger Heimatverein, nach 1973 die Königinnenlaube jetzt ein zweites Mal zu retten. Und darüber freut sich die Vorsitzende ganz besonders. In Pinneberg seien viele historische Gebäude abgerissen worden, sagt sie. Dieser kleine Bau werde nicht der Abrissbirne zum Opfer fallen.

Christa Wiebe rechnet damit, dass die Arbeiten Mitte dieses Jahres abgeschlossen werden und die Königinnenlaube dann im neuen Glanz erstrahlt. Das ist auch gut so, denn im kommenden Jahr, zum 200. "Geburtstag" der Laube, soll sie am Tag des offenen Denkmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dann wird auch an die Prinzessin Caroline Amalie erinnert.