Der nächste Aufschwung kommt bestimmt - und dann wird es für Unternehmen wichtig sein, gut ausgebildetes Personal an Bord zu haben.

Kreis Pinneberg

Mit diesem Credo auf den Lippen reisten gestern Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit durch den Kreis Pinneberg. Sie besuchten am "Tag der Ausbildung" sechs Unternehmen, um sie mit dem "Zertifikat für Nachwuchsförderung" auszuzeichnen. Das ist der Beleg, dass sich die Firmen in besonderem Maße für die Ausbildung von Jugendlichen einsetzen.

Das Unternehmen Kröger Druck in Wedel gehört dazu. Sie bekam Besuch von Jürgen Knauff, dem Teamleiter Arbeitgeber-Service im Kreis Pinneberg und den Vermittlern Ernst-Heinrich Hennings und Lukas Hebel. Kröger Druck hat insgesamt sieben verschiedene Ausbildungsgänge anzubieten - von Mediengestaltern Druck oder digital über Mechatronikern bis zu IT-Systemtechnikern und natürlich Druckern. Derzeit ist sogar noch ein Ausbildungsplatz in der Lagerlogistik zu bekommen. Das Unternehmen bekam von der Arbeitsagentur allerdings nicht nur wegen der Vielfalt großes Lob, sondern auch, weil es bereits seit 1995 kontinuierlich jungen Leuten Chancen gibt und sich auch um Umschüler kümmert. Produktionsleiter Michael Arfemann sagte: "Es ist besser, junge Leute selbst auszubilden und sie dann zu übernehmen, weil sie in den Strukturen eines Unternehmens groß werden, statt fertige Kräfte einzustellen, die immer eine halbes bis dreiviertel Jahr Einarbeitungszeit benötigen." Problematisch sei allerdings, dass viele Bewerber nicht unbedingt ausbildungsreif seien. Deshalb bittet Kröger Druck zu einem Berufseignungstest, in denen Fähigkeiten wie Mathe und Allgemeinbildung aber auch Teamgeist geprüft werden. So kann das Unternehmen auch erkennen, wo Jugendliche vielleicht einen besonderen Förderbedarf haben.

Auch das Team im Wedeler Edeka Markt Volker Klein hat diesen sozialen Ansatz. Zwar haben die meisten der 15 Auszubildenden mindestens einen "ordentlichen Hauptschulabschluss hingelegt", doch der Frischemarkt hat mindestens eine Person pro Jahrgang, der die Ausbildung Schwierigkeiten bereitet. "Bei vielen Jugendlichen ist in dem Alter die Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Sie brauchen einfach etwas mehr Zeit und die versuchen wir zu geben", so Anja Klein. Der Frischemarkt bietet unterschiedliche Berufe an und zudem werden hier spätere Führungskräfte "herangezogen". Bis auf eine Ausnahme hat bislang jeder Auszubildende seine Prüfung geschafft. "Viele Mitarbeiter würden wir gern übernehmen, aber die meisten möchten erst einmal in anderen Unternehmen Erfahrungen sammeln", sagte Volker Klein. Mancher kehre aber später zurück.

Im Kreis Pinneberg wurden auch die Schlachterei Klaus Gahde in Halstenbek, Oemeta Chemische Werke in Uetersen, die Malerei und Autolackierung Riewesell GmbH in Uetersen sowie die Firma Schurig Jungpflanzen in Barmstedt mit einer Ehrenurkunde bedacht. "Diese Unternehmen stehen stellvertretend für die vielen anderen in unserer Region, die sehr engagiert ausbilden", so Thomas Kenntemich, Chef der Agentur für Arbeit Elmshorn.