Der Sozialplan für die Talkline-Beschäftigten ist unterschrieben - aber die erhoffte Nachfolgelösung für Teile des Elmshorner Unternehmens lässt weiter auf sich warten.

Elmshorn

Nach Informationen der Pinneberger Zeitung soll nun bis Anfang Juni entschieden werden, ob die Firma Walter Services aus Ettlingen bei Stuttgart das zu Talkline gehörende Call-Center übernimmt. Ursprünglich sollten die Verhandlungen bis Ende April abgeschlossen sein.

Wie berichtet, hatte der Freenet-Konzern im November entschieden, den Standort Elmshorn zu schließen. Talkline firmierte als Tochterunternehmen der Debitel-Gruppe, die wiederum von Freenet geschluckt worden war.

Aktuell verfügt Talkline noch über 560 Beschäftigte. 150 von ihnen arbeiten in der IT. Sie erhalten das Angebot, an den Freenet-Hauptsitz in Büdelsdorf zu wechseln. Den übrigen 410 Mitarbeiter wird betriebsbedingt gekündigt. Etwa 250 von ihnen sind im Call-Center mit der Kundenbetreuung betraut. Sollte dieser Bereich an Walter gehen, könnten sie - wenn auch zu erheblich schlechteren Konditionen - bei dem neuen Arbeitgeber weiterbeschäftigt werden.

Wegen der Verzögerung der Verhandlungen werden nun zunächst alle Beschäftigten - außer denen der IT - die Kündigung erhalten. Der Sozialplan sieht Abfindungszahlungen vor, abhängig von der Dauer des Arbeitsverhältnisses. Näheres wurde nicht bekannt.

Sicher dagegen ist, dass die Freistellung der Beschäftigten zum Jahresende erfolgen soll. Lediglich die Kollegen der IT werden noch bis zum vierten Quartal 2010 in Elmshorn arbeiten und dann nach Büdelsdorf umziehen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Talkline-Zentrale, in der einst mehr als 1000 Menschen arbeiteten, leer stehen.

Was aus der Immobilie wird, ist völlig offen. Wie berichtet, gehört der Großteil des Gebäudes - immerhin 17 000 der 22 000 Quadratmeter Nutzfläche - einer amerikanischen Investmentgesellschaft. Der Eigentümer hat die EMV-Gruppe mit der Vermarktung beauftragt, die dort gerne die Kreisverwaltung ansiedeln würde. Eine erste Offerte liegt den verantwortlichen Politikern bereits vor, vermutlich werden diese jedoch auf das Angebot nicht eingehen.