Bürgerinitiative informierte vor 100 Zuhörern über Planungen und die Grenzen von Schutzvorschriften.

Pinneberg

Gibt es Möglichkeiten, mit den Mitteln des Bauplanungsrechts eine Bebauung der Pinneberger Bans-Wiesen zu verhindern? So lautete die spannende Frage, die während einer Veranstaltung der Bürgerinitiative Bans-Wiesen aufgeworfen und untersucht wurde. Um die Antwort vorwegzunehmen: Im Ergebnis geht dies vermutlich nicht.

Zahlreiche Schutzvorschriften für Tiere und Pflanzen, die Landschaft und den Lauf von Flüssen sind zwar vorhanden, lassen aber Ausnahmegenehmigungen für eine Bebauung zu. Wie berichtet, hat Immobilienbesitzer Christian Oelting der Stadt Pinneberg etwa 60 Hektar Fläche angedient, auf denen ein neuer Stadtteil entstehen könnte. Das Innenministerium hat bereits mitgeteilt, dass derartigen Planungen nichts Grundsätzliches im Wege steht.

Bei den Bürgern ist das Interesse am Erhalt der unberührten Auwiesen offenbar groß: Rund 100 Besucher der von GAL/Unabhängige unterstützten Veranstaltung bekundeten mit ihrer Anwesenheit ein Interesse daran. Ihnen wurden die Einzelheiten der einschlägigen Schutzvorschriften erläutert. "Für sich genommen hört sich alles so plausibel an, was als Schutzgrund für die Bans-Wiesen angeführt wird, sodass die Planungen für eine Bebauung völlig unverständlich erscheinen", sagte eine der Besucherinnen und sprach damit für viele.

Deutlich wurde, dass die Abwägung über Bebauung oder das Belassen der Freifläche vermutlich eine politische sein wird. Der Naturschutzbeauftragte des Kreises, der Förster Hans-Albert Hewicker, riet, über den Flächennutzungsplan der Stadt Pinneberg Einfluss zu nehmen. In dieser Grundlage der städtebaulichen Entwicklung ist die Fläche noch als landwirtschaftliche Nutzfläche und nicht als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.

Hewicker wies auf ein faktisches Problem hin. Die Bans-Wiesen befinden sich lediglich 2,3 Meter über NN. Das Gelände am nahen See bei den Funktürmen auf der anderen Seite der Autobahn ist bereits sieben Meter, der Pinneberger Fahlt sogar 14 Meter höher angesiedelt. Kein Wunder also, dass die Bans-Wiesen immer wieder und zuletzt 1998 derartig voll Wasser liefen, dass damals sogar der Pinnau-Damm an einer Stelle brach. Noch nicht beantwortet ist eine Anfrage der Stadt beim Umweltministerium, ob diese Hochwasserproblematik grundsätzlich in den Griff zu bekommen ist.