2008 hatte die Polizei einen Rückgang der verletzten Zweiradfahrer gemeldet. Gestern erwischte es fast gleichzeitig zwei Menschen.

Zwei Fahrradfahrer sind gestern Vormittag bei Unfällen in Pinneberg beziehungsweise Halstenbek verletzt worden. Am schlimmsten hat es einen 64-jährigen Mann in Pinneberg getroffen, bei dem zunächst Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Ein 24 Jahre alter Radrennfahrer kam in Halstenbek mit einem Schlüsselbeinbruch davon.

Schuld an dem Geschehen in Pinneberg ist eine 79 Jahre alte Autofahrerin, die mit ihrem Mitsubishi die Moltkestraße in Richtung Bahnhofstraße befuhr. Als die Seniorin gegen 7.30 Uhr nach links in die Lindenstraße einbiegen wollte, übersah sie den 64-Jährigen. Der Radfahrer war auf dem linksseitigen Geh- und Radweg unterwegs und querte gerade die Lindenstraße, als er von dem Kleinwagen erfasst und mehrere Meter mitgeschleift wurde. Er wurde mit schweren Verletzungen in eine Hamburger Spezialklinik gebracht. Möglicherweise wurde die Frau am Steuer durch die tief stehende Sonne geblendet. Die Polizei schaltete einen Sachverständigen ein.

In Halstenbek trägt offenbar der Radfahrer die Schuld. Der 24-Jährige hatte gegen 9.30 Uhr, von einem Grundstück kommend, die Hartkirchener Chaussee kreuzen wollen. Dort hatte sich ein Stau aufgrund der Baustelle am Bahntunnel gebildet. In dem Moment, als der Radler sich durch die Autos schlängelte, fuhr der Fahrer (59) eines Sattelzuges an und stieß den 24-Jährigen vom Rad. Dieser wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Radfahrer, Fußgänger und Motorradfahrer bleiben die schwächsten Teilnehmer beim Unfall: Diese Gruppe stellte im vorigen Jahr sieben der elf Verkehrstoten. Bei den Radfahrern war die Zahl der Verletzten glücklicherweise um sechs Prozent auf 507 gesunken.

Die Gefahr für Radfahrer ist viermal so groß, wenn sie von rechts kommen, wo der Autofahrer sie meist nicht vermutet. Darum hat die Landespolizei die Aktion: "Achtung, Radfahrer von rechts" gestartet.