Im Streit zwischen der Stadt und dem Landesamt für Denkmalpflege um die Sanierung des Elmshorner Rathauses schaltet sich jetzt Landeskonservator Michael Paarmann ein.

- Der Denkmalschutz wolle Energieeinsparung und Klimaschutz nicht verhindern, betont Paarmann. Beide Ziele seien beim Rathaus auch erreichbar - allerdings mit höherem Aufwand als bisher kalkuliert.

Wie gestern berichtet, steht das viergeschossige Verwaltungsgebäude aus den 60er-Jahren seit kurzem unter Denkmalschutz - und damit die geplante Sanierung auf der Kippe. Die Stadt will eine neue Fassade anbringen, um Heizkosten zu sparen und den Mitarbeitern, die im Sommer schwitzen und im Winter frieren müssen, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Das Landesamt besteht jedoch darauf, die "leichte und gegliederte Struktur" der Fassade zu erhalten. "Und das ist ja auch möglich", sagt Paarmann. Er verweist auf die gelungene Sanierung vieler Bauhaus-Gebäude, bei denen der Kompromiss zwischen den Belangen des Denkmalschutzes und der Anpassung an die heutigen Gegebenheiten geglückt sei.

Das Rathaus ist für den Landeskonservator "ein für Schleswig-Holstein und darüber hinaus ganz beachtliches Ergebnis eines Architektenwettbewerbs". Man sei es den Bürgern schuldig, dieses "Stück qualitätvolle Architektur" zu erhalten. Paarmann betont, durchaus kompromissbereit zu sein. Das jetzige Sanierungskonzept lehne er jedoch ab. "Man muss sich ein bisschen Mühe geben mit der Planung, das braucht Spezialwissen." Ein Vollenergiehaus könne man aus dem Rathaus ohnehin nicht machen, das habe er bereits der Bürgermeisterin erklärt. (lno/kol)