In Schleswig-Holstein belegt der Kreis den zweiten Rang. Größte Schwächen sind die Kinderbetreuung und der Tourismus.

Wirtschaftlich gesehen ist der Kreis Pinneberg ein Muskelprotz - bei der Betreuung von Kindern allerdings Sorgenkind. Unterm Strich kann sich das Stärken-Schwächen-Profil des einwohnerstärksten Kreises Schleswig-Holsteins im neuen wissenschaftlichen Regional-Ranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) jedoch sehen lassen: Platz 109 von 409 untersuchten Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und immerhin Platz zwei in Schleswig-Holstein - allerdings mit erheblichem Abstand auf den Spitzenreiter Kreis Stormarn, der bundesweit auf Platz 30 rangiert. Die besten Werte in Deutschland erreicht der Landkreis Starnberg.

Große Stärke des Kreises Pinneberg ist demnach seine Produktivität, die ihm bundesweit Platz 19 beschert. 74 548 Euro erwirtschaftete jeder Erwerbstätige im Schnitt, bundesweit lag die Produktivität bei 58 299 Euro. In Schleswig-Holstein bedeutet dies Rang eins.

Die Portemonnaies der Bürger im Hamburger Randkreis gelten als gut gefüllt. Statistisch gesehen verfügt jeder Einwohner im Kreis Pinneberg über eine Kaufkraft von 21 812 Euro - Rang 30 bei einem bundesweiten Mittelwert von 18 541 Euro. Im nördlichsten Bundesland liegt der Kreis damit auf Platz zwei.

Überraschend positiv schneidet der Kreis Pinneberg in Sachen Verschuldung von Kommunen und Gemeindeverbänden ab. Die Schulden liegen im Schnitt bei 911 Euro je Einwohner (bundesweit 1456 Euro). Folge: Platz 73 im Ranking und Platz sieben unter 15 Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein.

Als Sorgenkind hingegen präsentiert sich der Kreis Pinneberg bei der Kinderbetreuung. Lediglich 48,2 Prozent aller Kinder unter sechs Jahren werden laut Studie in Kindertageseinrichtungen betreut. Bundesweit liegt dieser Anteil bei 54,3 Prozent. Für den Kreis Pinneberg bedeutet dies Platz 302 unter den 409 untersuchten Kreisen. Auch in Schleswig-Holstein reicht dies mit Rang sieben unter 15 nur zu einem Platz im Mittelfeld.

Bei der Bewertung der Pendlerzahlen schneiden die Pinneberger ebenfalls schlecht ab. Platz 322 bedeutet gar die schlechtestes Platzierung der Region in allen bewerteten Kategorien. Grund: Es fahren weitaus mehr Arbeitnehmer jeden Tag aus dem Kreis heraus zu ihrem Job als umgekehrt Pendler hineinströmen. Folge ist ein Pendlersaldo von -8,6 je 100 Einwohner. Ein positiver Pendlersaldo hingegen gehört zu den wichtigen Indizien dafür, dass eine Region attraktive Arbeitgeber hat.

Schlechte Noten gab es für den Kreis Pinneberg auch beim Thema Tourismus. Nur 1,5 Gästeübernachtungen pro Einwohner - dieser Wert sorgte mit dem 320. Rang bundesweit für einen Platz unter "ferner liefen", der Mittelwert liegt immerhin bei 4,5 Übernachtungen. Top-Adresse bundesweit ist hier der Landkreis Rügen. Helgoland konnte diesen Wert nicht herausreißen, auch wenn die Zahl der Übernachtungen auf dem roten Felsen gerade im Winterhalbjahr angestiegen ist. Zwar setzt man im Kreis Pinneberg darauf, dass das zarte Pflänzchen "Tourismus im Unterelberaum" sich weiter entwickelt. Im Übernachtungsbereich dürften sich die Zahlen trotz des einen oder anderen Heuhotels jedoch nicht wesentlich bessern. Kommentar S. 2

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