Wedel. Die Zeichen stehen auf Streit. Am Dienstag, 4. November, müssen die Mitglieder des Wedeler Planungsausschusses über eine Klage entscheiden, die sich gegen die Hamburger und ihre Pläne auf der anderen Seite der Landesgrenze richten würde. Voraussichtlich in nicht öffentlicher Sitzung soll es um die Frage gehen, ob Wedel ein Normenkontrollverfahren beim Oberverwaltungsgericht in Schleswig anschiebt. Eine politische Mehrheit dafür zeichnet sich bereits ab.

Denn das Problem ist, dass der in Wedel geplante neue Businesspark am Tinsdaler Weg und die damit einhergehenden Lärmgrenzen sich nicht mit denen in Hamburger Wohnbauplänen vertragen. In Rissen und damit unmittelbar neben dem neuen Wedeler Gewerbepark soll ein reines Wohngebiet mit grünem Charakter entstehen. Wedel wirbt derweil um Investoren, die sich auf dem ehemaligen 18 Hektar großen Raffineriegelände niederlassen sollen, mit Sätzen wie: „Freiraum für Ihre Unternehmensziele“. Den soll es möglichst auch bei den Lärmobergrenzen geben. Doch der Rissener Bebauungsplan, der kürzlich von der Altonaer Bezirksversammlung abgesegnet wurde, würde die Wedeler zu Lärmminderungen zwingen.

„Es läuft eine Frist von einem Jahr. Alle anderen Wege, sich zu einigen, sind gescheitert. Es bleibt nur dieser Schritt“, so Wedels Bürgermeister Niels Schmidt. „Das ist sehr schade. Es wäre anders möglich gewesen.“