Geschäftsführer Olaf Knüppel kündigt nach 29:29 der SVHU-Handballer gegen Søndejysk Elitesport seinen Rücktritt an

Henstedt-Ulzburg. Der Paukenschlag in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße war nicht das aus Sicht der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg erfreuliche 29:29 (17:14)-Unentschieden im Test gegen den dänischen Erstligisten Sønderjysk Elitesport. Für viel mehr Gesprächsstoff sorgte das, was Olaf Knüppel im Anschluss an die Partie den Mitgliedern des Eventteams verkündete.

„Nachdem ich am 9. Januar den Verein in Kenntnis gesetzt und am vergangenen Montag auch die Mannschaft informiert habe, habe ich nun auch den letzten Funktionsträgern im Umfeld der Zweitligamänner mitgeteilt, dass ich am 30. Juni 2015 von meinem Amt als Geschäftsführer der SV Henstedt-Ulzburg Spielbetriebs mbH, der wirtschaftlichen Trägerin des SVHU e.V. für das Handball-Bundesligateam, zurücktreten werde“, sagte Knüppel.

Der Handball-Macher, der 1995 als Spieler zum damaligen Bezirksligisten HSG Henstedt-Ulzburg gekommen war, später als Trainer und Manager fungierte und den SVHU als Geschäftsführer 2012 und 2014 in die 2. Bundesliga führte, zieht damit den Schlussstrich unter eine Ära, macht aber gleichzeitig auch den Weg frei für neue Strukturen und Entscheidungsträger.

„Das ist eine schwere Entscheidung, mit der ich seit der Insolvenz unserer ersten Spielbetriebsgesellschaft im Jahr 2013 ringe und die mir wirklich nicht leicht fällt“, sagte Knüppel, den letztlich der Respekt vor seinem Amt zur Abgabe desselben führt. „Der notwendige Aufwand als Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft, der das für mich machbare Maß von vier, fünf Stunden täglich übersteigt, ist nicht mehr seriös mit meinen Verpflichtungen im Hauptberuf als Geschäftsführer eines Umwelttechnologieunternehmens in der Schifffahrt zu vereinbaren“, so der 48-Jährige, „zudem bleibt beim doppelten Arbeitsaufkommen mein Familienleben mit Ehefrau und drei sportlich aktiven Kindern auf der Strecke.“

Der ideale Nachfolger sollte nicht aus Henstedt-Ulzburg kommen

Mit der Rückzugsentscheidung verbindet Olaf Knüppel aber auch ein Statement zur Bedeutung des Amtes als Vorsitzender der Spielbetriebs-GmbH und des Anforderungsprofils, das ein Nachfolger erfüllen sollte. „Das ist ein Posten, den eine Vollzeitkraft besetzen muss. Jemand, der handballaffin ist und vorzeigbare Erfahrung im Sportmanagement und/oder -marketing hat“, sagte Knüppel, „es wäre meiner Meinung nach sinnvoll, wenn die neue Führungskraft noch gänzlich unbeleckt und vom bisherigen Geschehen bei den SVHU-Handballern unbelastet ist – also ein Bewerber von außen.“

Olaf Knüppel, der fraglos ein Talent zum Polarisieren hat, weiß nur zu gut, dass ihm nicht alle Weggefährten und Verhandlungspartner der letzten Jahre nachtrauern werden. „Ich bin halt ein Freund von Klartext und sage offen meine Meinung. Ich verbiege mich nicht gegenüber anderen, nur um etwas zu erreichen. Und da bei der Insolvenz der SVHU Handball GmbH 2013 Personen und Unternehmen in der Gemeinde auch wirtschaftlich geschädigt worden sind, ist ein konsequenter Neuanfang wohl das Beste für den Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg.“

Bis er seinen Hut an den Nagel hängt, wird Olaf Knüppel seinen Job mit vollem Einsatz weiterführen. Wichtigster Punkt auf der Agenda: die Schaffung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um bis zum 1. März 2015 bei der HBL in Dortmund den Lizenzantrag für eine weitere Saison in der 2. Bundesliga einzureichen.

Die sportliche Voraussetzung hierfür wollen die Trainer Matthias Karbowski und Amen Gafsi nach dem Wiedereinstieg in die Punktrunde am 8. Februar beim TSV Bayer Dormagen möglichst schnell schaffen. Der Test gegen das zweite dänische Spitzenteam binnen einer Woche zeigte trotz dünner Personaldecke bereits spielerische Fortschritte. Am Mittwoch (19.30 Uhr, Maurepashalle) kommt Bundesligist HSV-Handball nach Henstedt-Ulzburg. Es gibt nur noch wenige Stehplatzkarten. Die Tickets sind unter Telefon 04193/8878700 erhältlich.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Nico Kibat (7/davon 5 Siebenmeter), Tim Völzke (6), Florian Bitterlich (5), Julian Lauenroth (4), Tim Stefan und Jens Thöneböhn (je 3), Stanislaw Demovic (1).