Die Norderstedterin Sabrina Langmann spielt diese Saison in der A-Jugend-Bundesliga und bei den Frauen des SVHU

Jetzt hat das angespannte Warten ein Ende, wird sich zeigen, was die intensive Vorbereitung und die ersten Siege in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein wirklich wert sind. An diesem Sonntag starten die A-Jugend-Handballmädchen der JSG Alstertal/Norderstedt in der Halle am Salzweg 30 in Hannover-Badenstedt gegen die HSG Badenstedt und den TV Aldekerk in die Gruppenphase der Bundesliga 2014/2015. Es ist die höchste aller Jugendspielklassen, die aber parallel und zusätzlich zur regulären Punktrunde der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein ausgetragen wird.

Im Team von JSG-Trainer Michael Pott fiebert auch Rückraumschützin Sabrina Langmann dieser ersten nationalen Bewährungsprobe entgegen. Dabei könnte man meinen, dass für die 18-Jährige, die am Gymnasium Harksheide im Schuljahr 2015/2016 ihr Abi bauen will, die Aufregung überschaubar sein müsste. Schließlich hat sie schon eine andere, spannende Handball-Premiere grad erst hinter sich. Am 21. September hatte Sabrina per Zweitspielrecht ihren ersten Auftritt im Drittliga-Frauenteam des SV Henstedt-Ulzburg. In der Halle des Schulzentrums Maurepasstraße steuerte die Rechtshänderin kurz vor der Pause zwei Tore zum 22:21 (12:12)-Heimsieg des Teams von Coach Sebastian Schräbler über den TSV Owschlag bei, bekam aber nach dem Seitenwechsel keine weiteren Spielanteile.

„Das war unterm Strich ein schöner Start im Frauenbereich für mich, ich bin zufrieden“, sagt Sabrina, für die es ja nicht nur um die Punktspiele mit dem hochklassigen Nachbarn aus Henstedt-Ulzburg geht. „In dem Frauenteam bin ich von viel mehr Erfahrung umgeben, da lerne ich bereits jetzt viel Neues.“

Genau das sind Erfahrungen, deretwegen es JSG-Coach Michael Pott überaus wichtig ist, dass seine gereiftesten Talente – Kreisläuferin Annika Polert läuft zusätzlich bei den Oberligafrauen des SC Alstertal-Langenhorn auf – die Möglichkeit erhalten, bereits jetzt in den Frauenbereich hineinschnuppern. „Ich habe bei dem Ansinnen aber nicht nur Unterstützung erfahren, da gab es schon hochgezogene Augenbrauen“, sagt Pott, „aber Mädchen von der Klasse von Sabrina oder eben auch Annika, die auch schon im entsprechenden Alter sind, müssen ihr Potenzial entfalten dürfen, müssen als Spielerinnen weiterentwickelt und auf den Frauenbereich vorbereitet werden.“

Ein Spiel, das Sabrina Langmann gerne mitmacht, schließlich bestimmt der Handballsport einen Großteil ihrer Freizeitplanung. Nicht zuletzt wegen „erblicher Vorbelastung“. „Ich komme aus einer Handballfamilie, bei uns spielt irgendwie jeder“, sagt die frischgebackene Führerscheininhaberin, „so bin ich auch schon vor zwölf Jahren über die Minigruppe von Biene Conring am Lütjenmoor zum Handball gekommen und hatte sofort Spaß daran.“

Die Freude kommt aber nicht zuletzt auch über den Erfolg, und an dem konnten Sabrina Langmann und ihre Teamkameradinnen bereits in der Vorsaison durch den vierten Platz in der A-Jugend-Oberliga und eben aktuell durch die gelungene Bundesliga-Qualifikation schnuppern.

Ein Gefühl, das Appetit auf mehr macht: „Das ist jetzt mein letztes Jahr in der Jugend; klar, dass ich in dieser Saison mit der JSG so gut wie möglich abschneiden will“, sagt Sabrina. „Aber wenn es mit der Belastung machbar ist und nicht mit unserem Jugend-Spielplan kollidiert, will ich regelmäßig den SVHU-Frauen auch neben dem einen gemeinsamen Trainingstermin am Dienstag zur Verfügung stehen.“

Kein Wunder, denn während sie noch keine Berufswahl getroffen hat, weiß sie schon genau, was sie im Handball erreichen möchte. „Da will ich so hochklassig wie möglich spielen, dafür ordne ich auch gerne alles andere dem Sport unter.“ Die Einstellung stimmt also schon – und mit der könnte ja nun bereits die erste Überraschung in der Jugend-Bundesliga gelingen...