Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg setzen sich überraschend deutlich beim GSV Eintracht Baunatal durch

Henstedt-Ulzburg. Man benötigt nicht viel Phantasie, um sich die Atmosphäre im Reisebus während der Rückfahrt der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg von der Partie beim GSV Eintracht Baunatal vorzustellen. Schon vor dem Anwurf des dritten und letzten Aufsteigerduells für den SVHU in der Hinrunde hatten sich das Team sowie das Trainerduo Matthias Karbowski und Amen Gafsi bei Kaffee und Kuchen im Stadtcafé von Baunatal in Laune gebracht, um die Geburtstage von Felix Mehrkens und Stanislav Demovic zu feiern. In den 60 Minuten in der Rundsporthalle beschenkten sich dann alle „Frogs“ mit einem souveränen 30:21 (13:9)-Sieg.

Dabei hatte die dritte Zweitliga-Dienstreise der noch jungen Serie für den SVHU zunächst unter keinem guten Stern gestanden. Rückraumshooter Kevin Wendlandt fällt mit Beschwerden in dem Knie, in dem er vor 18 Monaten einen Kreuzbandriss und Meniskusschaden erlitten hatte, auf unbestimmte Zeit aus. „Eine erste Diagnose per MRT war noch unklar, wir müssen bis zum Abklingen der Schwellung warten, um mehr zu erfahren“, sagte Coach Karbowski.

Damit nicht genug: Der frühere Bundesliga-Profi musste noch eine weitere Hiobsbotschaft verkraften. Die hartnäckige Sprunggelenksverletzung von Linksaußen Robert Schulze, der eine starke Vorbereitung gespielt hatte, hat sich als Riss der Syndesmose herausgestellt. „Robert wird eine längere Zwangspause einlegen müssen“, so Karbowski konsterniert.

Doch es gab rechtzeitig zum Spielbeginn auch eine gute Nachricht, die sich als wichtiger Baustein für den unerwartet deutlichen Erfolg herausstellen sollte. Der angeschlagene Kreisläufer Martin Laursen hatte unter der Woche nur ein lockeres Training absolviert. „Aber die Behandlungseinheiten bei unserer Physiotherapeutin Annika Krüger haben geholfen“, so Karbowski, „auf der Hinfahrt nach Baunatal hat sich Martin für spielfähig erklärt.“

Eine korrekte Selbsteinschätzung, die der junge Däne mit sechs Toren untermauerte. „Seine Tore nach dem Wiederanpfiff waren mit entscheidend dafür, dass wir uns weiter absetzen konnten“, sagte der SVHU-Trainer, der sich aber nur schwer dazu durchringen konnte, einzelne Akteure zu loben.

„In diesem Match hat ausnahmslos jeder Spieler, jeder Mannschaftsteil, seine Aufgabe erfüllt“, sagte Karbowski, „die Abwehr war von Beginn an giftig und hat gut zusammengearbeitet, Torhüter Jan Peveling hat bis zur 45. sehr stark gehalten und ist dann von einem ebenfalls überzeugenden Justin Rundt abgelöst worden.“

Und auch für die Angriffsarbeit verteilte der Coach ausnahmslos gute Noten. „Da hat ein Nico Kibat gut Regie geführt und sich punktuell mit einem grippegeschwächten Florian Bitterlich abgelöst, der sich für das Team aufgerieben hat. Da hat ein Tim Völzke über 60 Minuten im linken Rückraum die alleinige Verantwortung getragen und fünfmal getroffen. Da liefert der rechte Rückraum mit Stanislav Demovic und Daniel Eggert sieben Tore. Und ein Pavle Karacic kommt in der zweiten Halbzeit auf die Rechtsaußenposition und trifft viermal. Diesmal hat wirklich alles gepasst.“

Daran konnte auch eine 4:6-Unterzahl (44. bis 46. Minute) in der einzigen Schwächephase des SV Henstedt-Ulzburg, als sich die Gastgeber von 11:18 (41.) bis auf 19:21 (50.) heranarbeiteten, nichts ändern. Die Antwort folgte prompt mit einem 6:0-Lauf der „Frogs“, die innerhalb von nur sechs Minuten uneinholbar auf 27:21 davonzogen und die Partie kontrolliert austrudeln ließen.

„Nach dieser tollen Leistung haben Amen Gafsi und ich beschlossen, den Jungs diesen Montag zur Regeneration zu gönnen“, sagte Matthias Karbowski, „aber ab Dienstag bereiten wir uns intensiv auf das Heimspiel am Sonnabend gegen die HG Saarlouis vor. Dieses Team zählen wir zu den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.“

Spielverlauf: 2:2, 4:4 (7.), 7:7 (18.), 7:9, 9:11 (25.), 9:13 – 9:15 (34.), 11:18 (39.), 13:18, 15:20 (45.), 17:20, 19:21 (50.), 19:27 (56.), 21:27, 21:30.Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Martin Laursen (6), Tim Völzke (5), Nico Kibat (5/davon 3 Siebenmeter), Pavle Karacic und Stanislav Demovic (je 4), Daniel Eggert (3), Jens Thöneböhn (2), Julian Lauenroth (1).