Aber die Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg und HSV halten gegen höherklassige Clubs gut mit

Henstedt-Ulzburg. Respekt, Respekt – und das gleich doppelt. Die beiden Drittliga-Frauenfußballteams der Region, der SV Henstedt-Ulzburg und der Hamburger SV, sind zwar in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen höherklassige Gegner ausgeschieden. Doch beide Mannschaften haben sich im letzten Match vor Beginn der Punktrunde am 31. August ausgesprochen teuer verkauft.

Eine bemerkenswerte Aufholjagd nach klarem Pausenrückstand bot der SVHU bei der 3:4 (0:3)-Heimniederlage gegen Zweitligaclub FFV Leipzig den rund 200 Zuschauern am Schäferkampsweg. Fast hätte es sogar eine Verlängerung gegeben.

Nach einem Doppelschlag der Gäste wirkte der SVHU zunächst wie geschockt. Natalie Horn (ihren Treffer in der 21. Minute kreidete Schiedsrichterin Anna-Lena Heidenreich im Spielbericht Franziska Hilmer als Eigentor an) und Safi Nyembo (22.) nutzten individuelle Patzer des Außenseiters zu leichten Toren. Und nach dem 0:3 kurz vor der Pause durch Lisa Reichenbach, die nach einer Parade von SVHU-Keeperin Julia Prosch abstaubte, erwarteten nicht wenige Fans ein Debakel.

Aber die Pessimisten hatten die Rechnung ohne den Kampfgeist der Spielerinnen von Coach Claus Rath gemacht. Praktisch mit dem Wiederanpfiff lupfte Tammy Hentze den Ball aus rund 15 Metern überlegt über Gästekeeperin Amanda Stahl zum 1:3 in die Maschen. Auch der prompte Gegentreffer durch Reichenbach konnte den erwachten Vorwärtsdrang der Henstedt-Ulzburgerinnen nicht mehr stoppen.

Die Offensivbemühungen des SVHU wurden nach 61 Minuten durch einen strammen 22-Meter-Schuss aus zentraler Position von Alina Witt belohnt; ihr Geschoss schlug unhaltbar zum 2:4 im Gästetor ein. Nicht frei von Schuld war die Leipziger Torhüterin dann allerdings, als Maria Marrocu alle Kraft in einen Freistoß aus gut 30 Metern (83.) legte. Tückisch flatternd nahm der Ball Kurs auf die Schlussfrau, die auf den letzten Richtungswechsel des Spielgeräts nicht reagieren konnte und erneut hinter sich greifen musste. „Ich hatte mich so sehr über meinen Fehler geärgert, als ich vor dem 0:1 den Ball im Mittelfeld verloren hatte“, sagte Marrocu, „ich wollte diesen Freistoß einfach irgendwie ins Tor bekommen.“

Es blieb allerdings der letzte Treffer der Partie. Doch das Aus im Cupwettbewerb konnte die Laune von SVHU-Coach Claus Rath nicht trüben. „Das Erreichen der ersten DFB-Pokalrunde hat uns immerhin 2500 Euro vom Verband eingebracht, womit unsere Busfahrten für die Regionalliga-Auswärtspartien bezahlt wären“, sagte er, „und die Mannschaft hat sich toll gesteigert. Alle haben vorbildlich gekämpft. Darauf können wir aufbauen. Das hat Spaß gemacht, dieser Auftritt macht Mut für die Punktrunde.“

Der Hamburger SV bietet Bundesligist Herforder SV eine Halbzeit lang Paroli

Zwar hatten seine Spielerinnen mit 2:5 (2:3) gegen den Herforder SV verloren und waren ebenfalls in der ersten Runde ausgeschieden, doch HSV-Trainer Ralf Schehr konnte nach dem DFB-Pokalmatch im Wolfgang-Meyer-Stadion vor 167 Zuschauern nur Gutes über sein Team sagen. „Wir haben uns gegen einen Bundesliga-Aufsteiger sehr gut verkauft, haben einen guten Fight geliefert. Dass nach 60 Minuten die Beine etwas schwer wurden, ist unserem Vorbereitungsstand geschuldet. Aufgrund vieler Urlauberinnen sind wir noch nicht ganz da, wo wir sein wollen.“

Wobei das taktische Verständnis schon vorhanden ist und auch gegen den höherklassigen Gegner fruchtete. „Wir wollten in der Abwehr kompakt und aggressiv stehen, das hat geklappt“, sagte Mannschaftsführerin Cathérine Knobloch, die per Elfmeter und 40-Meter-Freistoß für die HSV-Tore gesorgt hatte. „Wenn ich schon im freien Spiel nicht nach vorn darf, dann wollte ich wenigstens diese Chancen nutzen.“