Vor der Rekordkulisse von 1240 Zuschauern fertigen die Regionalliga-Fußballer den VfB Lübeck mit 3:0 ab. Björn Nadler trifft doppelt

Norderstedt. Drittes Heimspiel, dritter Sieg für die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt: Das Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße bleibt in der Saison 2014/2015 für die gegnerischen Clubs eine uneinnehmbare Festung. Nach den beiden 2:1-Erfolgen gegen den VfR Neumünster und den SV Meppen setzte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Seeliger vor der Rekordkulissse von 1240 Zuschauern nun überraschend deutlich mit 3:0 (3:0) gegen Aufsteiger VfB Lübeck durch.

Dass es während der 90 Minuten nur ganz selten zum allgemein erwarteten Duell auf Augenhöhe kam, hatte mehrere Gründe. So erwiesen sich die vier Umstellungen in der Startformation, die Coach Seeliger gegenüber der 0:3-Auswärtsniederlage beim TSV Havelse vorgenommen hatte, als ungemein effektiv. Marius Browarczyk, Clifford Aniteye, Yayar Kunath und Sinisa Veselinovic rückten in die Anfangsaufstellung und verdrängten Marin Mandic, Dane Kummerfeld, Jan Lüneburg sowie Pablo Kunter auf die Bank.

Der Erfolg der personellen Maßnahmen stellte sich umgehend ein: Kunath staubte in der 10. Minute ab, als Lübecks Keeper Jonas Toboll einen eher als Flanke gedachten tückischen Aufsetzer von Björn Nadler nach vorne abprallen ließ. Fünf Minuten später legte Veselinovic Nadler das 2:0 per Hackentrick auf. Der von einer Unterschenkelentzündung genesene Browarczyk absolvierte derweil ein immenses Laufpensum im Mittelfeld, Aniteye lieferte als zweiter Innenverteidiger neben Jan Kaetow eine solide Leistung ab.

Und die Eintracht hatte im Gegensatz zu den Hansestädtern einen Björn Nadler. Der auffälligste Norderstedter Akteur verpasste in der 16. und 33. Minute zunächst das 3:0, das ihm dann allerdings kurz vor dem Halbzeitpfiff des unauffälligen Schiedsrichters Johann Pfeifer (Hameln) gelang; Keeper Toboll war gegen seinen filigranen Schlenzer in den rechten oberen Torwinkel machtlos. Und während das Publikum den Kunstschuss begeistert feierte, blieb Thomas Seeliger gelassen: „Den wollte Björn genau so, er ist technisch exzellent veranlagt.“

Der VfB Lübeck, der wie die Gastgeber vor der Partie zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto hatte, blieb dagegen harmlos. Einzige Ausnahme: Der ansonsten wirkungslose Henrik Sirmais scheiterte in der 38. Minute gleich zweimal am glänzend reagierenden Johannes Höcker.

Dass nach dem Seitenwechsel keine weiteren Treffer fielen, lag daran, dass die Hausherren ihre Möglichkeiten (Nadler/49., Kunath/66., Deran Toksöz/82., Jan Lüneburg/86.) nun nicht mehr so konsequent wie vor der Pause nutzten, ihren deutlichen Vorsprung eher verwalteten als auszubauen versuchten – und der VfB in der Offensive nach wie vor jegliche Durchschlagskraft vermissen ließ.

Entsprechend negativ fiel das Fazit des Lübecker Übungsleiters Denny Skwierczynski aus. „Wir sind sehr enttäuscht nach dieser Leistung, waren von hinten bis vorne schlecht. Möglicherweise braucht die Mannschaft noch ein paar Spiele, um sich in der neuen Klasse zu akklimatisieren.“

Diese Sorgen plagen Thomas Seeliger, der ursprünglich mit einer „ganz engen Kiste“ gerechnet hatte, definitiv nicht. „Jedem im Stadion dürfte von der ersten bis zur letzten Minute klar geworden sein, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Alle haben ausgezeichnet gearbeitet, unser Umschaltspiel hat hervorragend funktioniert, wir haben in der Abwehr nur ganz wenig zugelassen. Das war eine Topleistung der gesamten Mannschaft.“

Mit dem dritten Erfolg vor eigenem Publikum hat sich Eintracht Norderstedt trotz eines negativen Torverhältnisses (7:8 Treffer) auf den vierten Tabellenplatz der Regionalliga Nord vorgeschoben. Klar, dass die Garstedter nach zwei 0:3-Niederlagen gegen den HSV und den TSV Havelse nun endlich auch auswärts punkten wollen. Die nächste Gelegenheit bietet sich am Sonntag, 31. August, beim Goslarer SC.

Tore: 1:0 Yayar Kunath (10.), 2:0 Björn Nadler (15.), 3:0 Björn Nadler (44.). Zuschauer: 1240. Eintracht Norderstedt: Höcker – Heinemann, Aniteye, Kaetow, Lindener (64. Kummerfeld) – Browarczyk, Koch – Kunath (76. Meyer), Toksöz, Nadler – Veselinovic (61. Lüneburg).