Alle Titelanwärter haben im Kreispokal Segeberg das Achtelfinale erreicht. Verwirrung um Termin für Duell zwischen KT und Henstedt-Ulzburg

Norderstedt. Überraschungen? Fehlanzeige. In der zweiten Runde des Segeberger Fußball-Kreispokals haben sich bisher ausnahmslos die Favoriten durchsetzen können, was auch daran deutlich wird, dass Heimsiege komplett ausblieben. Für das nun anstehende Achtelfinale zeichnen sich hingegen einige ausgeglichene Paarungen ab – wobei es um die Ansetzung des Topspiels große Verwirrung gibt.

Fest stand am Sonntagabend zumindest eines: Die Kaltenkirchener Turnerschaft wird in der Runde der besten 16 Teams den SV Henstedt-Ulzburg empfangen, es kommt somit zum reizvollen Derby zwischen Verbands- und Schleswig-Holstein-Ligist. Und weil der SVHU nunmehr aus dem Landespokal ausgeschieden ist durch sein 3:4 gegen den Preetzer TSV, setzte der Kreisfußballverband Segeberg das Match bei der KT kurzerhand auf diesen Dienstag, 19.30 Uhr, an. Und das auch noch auf dem engen Kunstrasenplatz am Marschweg.

KT-Ersatzgoalie Daniel Sandersen trifft als Feldspieler doppelt

Die Henstedt-Ulzburger waren baff, als sie hiervon erfuhren. Schließlich hatte deren Coach Jens Martens bereits vor einigen Tagen dagegen protestiert, ein mögliches Viertelfinale im Landespokal an diesem Tag austragen zu müssen – immerhin bestreitet seine Mannschaft am Freitag (19 Uhr) das Eröffnungsspiel der SH-Liga beim SV Todesfelde. Eine störungsfreie Trainingswoche wäre daher wünschenswert – allein schon, um keinen Wettbewerbsnachteil gegenüber dem SVT zu haben.

Viel Zeit blieb nicht, um die gewünschte Verlegung zu erreichen. Martens’ Kaltenkirchener Kollege Dominik Fseisi konnte die Situation des Nachbarclubs einerseits nachvollziehen, schränkte aber ein: „Ab Sonnabend fehlen mir Niko Papadopoulos und Jury Geibel-Hoffmann, die beide in den Urlaub fahren.“

Er tendierte auch deswegen gegen einen neuen Termin. Frühestens am 27. August gäbe ferner es eine Nachholmöglichkeit, zuvor blockieren sowohl die Schleswig-Holstein-Liga als auch die Verbandsliga Süd-West den Kalender mit mehreren Englischen Wochen. Auch Frank Horstmann, Liga-Obmann der KT, sagte: „Wir würden gerne spielen.“

Der Spielausschuss-Obmann des KFV, Volker Suhr, zeigte sich grundsätzlich offen gegenüber einer Verlegung. Nötig wäre aber die Zustimmung beider Vereine – bei Redaktionsschluss waren sich Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen nicht einig geworden.

Um überhaupt in die Position zu gelangen, ein Derby gegen den SV Henstedt-Ulzburg spielen zu können, musste sich die KT beim TuS Alveslohe (Kreisklasse A) schadlos halten. Und das bei einer angespannten personellen Lage. Denn in Alveslohe, auf einen ungewohnten und aufgrund der Hitze sehr staubigen Grandplatz, wechselte Coach Fseisi mangels anderer Optionen sogar Ersatzkeeper Daniel Sandersen als Feldspieler ein.

Der Goalie zeigte allerdings ungeahnte Qualitäten und erzielte beim 8:1 (2:1)-Kantersieg flugs zwei Treffer. Ein Kuriosum, das die ungleichen Kräfteverhältnisse widerspiegelte. „Wir haben hier auf ein Tor gespielt, aber leichtfertig viele Chancen vergeben“, so Dominik Fseisi. So etwa Wladimir Erlenbach, der einen Foulelfmeter verschoss.

Zu viel Lässigkeit, diesen Vorwurf richtete auch Jörg Schwarzer, Trainer des TuS Hartenholm, an sein Team nach dem 7:1 (4:0) bei Rot-Weiß Norderstedt (Kreisklasse C). Etwaige Zweifel am Weiterkommen hatte der hoch favorisierte Schleswig-Holstein-Ligist zwar früh ausgeräumt – nach 19 Minuten führten die Gäste auf dem Kunstrasenplatz am Gymnasium Harksheide bereits mit 3:0. Aber, so Schwarzer: „Mit der zweiten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns auf Zweikämpfe und auf Nickligkeiten eingelassen, das war alles nicht sauber.“

Der TuS Hartenholm wird sein Achtelfinale definitiv bereits an diesem Dienstag spielen. Die Partie gegen den SV Westerrade (Kreisliga Segeberg) findet allerdings in Weede auf dem dortigen Sportplatz an der Mielsdorfer Straße statt (Anstoß: 19.30 Uhr). „Der Termin passt uns ganz gut“, so Jörg Schwarzer.

Die Nordlichter bringen Verbandsligist Garbek an den Rand einer Niederlage

24 Stunden zuvor schied auch die zweite Norderstedter Mannschaft aus. Die Kreisligakicker des FFC Nordlichter waren indes so nah an einem Coup wie kein zweiter Underdog. Im Duell mit dem Verbandsliga-Aufsteiger TuS Garbek hatte Dennis Paulsen Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 1:1 ausgeglichen. Erst in der Verlängerung brach der Widerstand – Carl Schickler (109.) und Yannick Habich (111.) schossen Garbek in die nächste Runde.