Meister VfB Lübeck siegt in der Schleswig-Holstein-Liga beim abstiegsgefährdeten TuS Hartenholm mühelos mit 5:0

Hartenholm. Auch die Fußballer des TuS Hartenholm haben es nun ein weiteres Mal vor Augen geführt bekommen: Es gibt in dieser Saison 17 Teams in der Schleswig-Holstein-Liga – und dazu eine Über-Mannschaft mit dem VfB Lübeck. Das Ernüchternde daran: Selbst wenn die Hansestädter, die längst als Meister feststehen, auf Autopilot unterwegs sind, sind sie so gut wie unantastbar. Das 5:0 (2:0) in Hartenholm war hierfür ein treffliches Beispiel. Zunächst wurden die ersten Defensivfehler des Abstiegskandidaten sofort bestraft, mit fortlaufender Spieldauer ließ Lübeck schließlich den Ball zirkulieren, profitierte von der Müdigkeit des Gegners und kam mühelos zu einem Kantersieg.

Auf Hartenholmer Seite wurde die Unterlegenheit akzeptiert. Etwa von Kapitän Martin Genz: „Viele von uns sind direkt von der Arbeit zum Spiel gekommen, haben uns erst in der Kabine umgezogen. Die Lübecker sind schon in voller Montur gemeinsam mit dem Bus gefahren. Und nach dem 0:2 sind wir nur noch hinterhergelaufen und mussten überall Löcher stopfen.“

Letzteres hatte in der Anfangsphase noch ganz passabel funktioniert. Die erste Torchance hatte sogar der Außenseiter durch Tim Ollenschläger, der freistehend aus halblinker Position jedoch VfB-Keeper Jonas Toboll nicht überwinden konnte (15.). Nach dem Abpfiff auf diese Szene angesprochen, zuckte der Hartenholmer Flügelstürmer entschuldigend mit den Schultern. „Klar, den muss ich eigentlich machen. Ich hatte die lange Ecke anvisiert, bin aber dann nicht richtig hinter den Ball gekommen.“

Als Lübeck erstmalig zum Abschluss kam, war die Begegnung schon 36 Minuten alt. Das Problem hierbei: Es handelte sich um einen Foulelfmeter, den Ahmet Arslan verwandelte, wobei Torhüter Felix Rathjen den Ball beinahe pariert hätte. Zuvor hatte sich Innenverteidiger Björn Johannsson im Zweikampf mit Henrik Sirmais ein vermeidbares Foul am rechten Strafraumrand geleistet. „Das tat nicht Not, dass Björn so in den Zweikampf gegangen ist“, monierte Trainer Jörg Schwarzer.

Auch der zweite Gegentreffer resultierte aus einer Standardsituation. Lübecks Stefan Richter verwertete eine Freistoßflanke von der linken Seite per Kopf (38.). Hartenholm wusste nun, dass es lediglich noch um Schadensbegrenzung gehen würde. „Das ist wie oftmals mit Bayern München in der Bundesliga. Wir mussten dem läuferischen Aufwand Tribut zollen, am Ende fehlten ein paar Prozent. Wir waren nicht mehr in der Lage, den Ball einmal ruhig zu halten“, so Schwarzer.

Die weiteren Tore fielen im zweiten Durchgang zwangsläufig, die Niederlage war auch in der Höhe verdient, änderte aber letztlich nichts an der Konstellation in der Tabelle. Parallel unterlag der SSC Hagen Ahrensburg mit 0:1 beim Preetzer TSV, sodass der TuS Hartenholm auf Rang 14 weiterhin einen Nichtabstiegsplatz belegt. Und diese Position könnte der Club am Ostermontag ausbauen. Dann findet die Nachholpartie bei Flensburg 08 statt (14 Uhr). „Dort müssen wir mindestens einen Punkt holen“, fordert Jörg Schwarzer.

Derweil genügte dem SV Todesfelde selbst eine 2:0-Führung nicht, um beim TSV Altenholz seine Pleitenserie zu stoppen. Das 2:4 (2:1) war die siebte Niederlage in Folge, kam allerdings sehr unglücklich zustande. Sowohl Maurice Uhlenbrock (26./Pfosten) als auch Jorrit Bernoth (41./Latte) verpassten das 3:0 knapp. Im zweiten Durchgang kippte die Partie dann komplett. „Das war wie abgeschnitten, wir hatten keine Konzentration, keine Kompaktheit, haben die Zweikämpfe nicht mehr gewonnen“, sagte Trainer Sascha Sievers.

TuS Hartenholm – VfB Lübeck 0:5 (0:2). Tore: 0:1 Ahmet Arslan (36./Foulelfmeter), 0:2 Stefan Richter (38.), 0:3 Lukas Knechtel (56.), 0:4 Henrik Sirmais (58.), 0:5 Alessandro Gottschalk (81.). TuS Hartenholm: Rathjen – Delfs, Johannsson, Bruhn, Käselau – Möller (72. Jäger), Jürgensen, Genz – Ollenschläger (75. Holfert), Liebert, Jaacks (85. R. Westphal). TSV Altenholz – SV Todesfelde 4:2 (1:2). Tore: 0:1, 0:2 Jorrit Bernoth (20.; 22./Foulelfmeter), 1:2 Kevin Link (43./Foulelfmeter), 2:2 René Joswig (60.), 3:2 Lasse Jensen (79.), 4:2 Kevin Link (89.). SV Todesfelde: Du Preez – Haldau, Petzold, Lembke, Hamann – Yavuz, Bernoth, Brumshagen (65. Testa) – Bruhn (67. Grotherr), Lübcke – Uhlenbrock (76. Jocham).