Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg kassieren beim Meister erst in der Nachspielzeit das 2:2

Henstedt-Ulzburg. Auch wenn es unter den gegebenen Umständen vielleicht ein bisschen schwer fallen mag: Auf diese Leistung dürfen die Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg stolz sein. 16 Spieltage lang hatte die Mannschaft von Holstein Kiel an der Tabellenspitze der Nordstaffel einsam ihre Kreise gezogen, Sieg um Sieg eingefahren und schon mit der 14. von 20 zu bestreitenden Partien – dem 2:0-Sieg beim Hamburger SV – den Titel geholt. Und diesem Überteam haben die Spielerinnen von SVHU-Coach Claus Rath nun auf dessen Platz an der Kieler Waldwiese mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden den ersten Punktverlust der Saison beigebracht.

„Letztlich sind wir glücklich mit dem Punkt, das wäre ja auch albern, wenn nicht“, sagte Claus Rath, der unmittelbar nach dem Abpfiff allerdings noch etwas konsterniert dreingeschaut hatte. Was war passiert? Nur eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Kathrin Patzke eine Linksflanke von Christine Schoknecht mustergültig in den Kieler Maschen versenkt. Riesenjubel. „Klar, dass du dann als Spielerin oder als Trainer auf einen Sieg und die kleine Sensation hoffst“, sagte Rath.

Doch die Partie wurde nach einer Behandlungspause für Michelle Einfeldt um vier Minuten verlängert. „Und da haben wir uns nicht clever genug angestellt und einen Freistoß kurz vor dem Strafraum provoziert“, so Rath. Den ersten Schuss nach der scharfen Hereingabe konnten die SVHU-Frauen noch von der Linie kratzen, doch dann war Samanta Carone aus fünf Metern zur Stelle und schaffte den letztlich leistungsgerechten Ausgleich.

Claus Rath hatte drei Offensivkräfte aufgestellt, seine Elf sollte mitspielen. Und die mutige Taktik ging auf: Zwar gingen die Gastgeberinnen nach 35 Minuten aus abseitsverdächtiger Position durch Maike Timmermann in Führung, doch das Kräfteverhältnis war ausgeglichen.

Nach dem Seitenwechsel kam der SVHU in unveränderter Aufstellung zu weiteren Chancen und einem Freistoß aus 18 Meter von der halblinken Seite. Gleichfalls eine Aufgabe für die unermüdliche Christine Schoknecht, die im linken Mittelfeld unermüdlich rackerte. Ihre scharfe Flanke landete auf dem Kopf der sträflich alleingelassenen Bianca Weech, die zum zwischenzeitlichen 1:1 ausglich.

„Das war eine starke Leistung des ganzen Teams“, sagte Rath, dessen Elf mit 24 Punkten auf Rang sechs liegt. Der Abstand zum Tabellenzweiten Fortuna Celle beträgt indes nur drei Zähler. „Und wir haben noch Potenzial für das Rückspiel gegen Kiel am 4. Mai in Henstedt-Ulzburg.“

SV Henstedt-Ulzburg: Voigt – Weech, Schubring, Hegeler, Kunrath – Engel (82. Michel) – Schoknecht, Schimmel – Patzke (90. Hege), Witt (76. Zietz), Einfeldt.