Sven Firsching, sportlicher Leiter des Schleswig-Holstein-Ligisten SV Todesfelde, hat alles versucht, um das Unheil abzuwenden.

Bad Segeberg. Er hat sich sogar selbst zu einem Lehrgang für Fußball-Schiedsrichter angemeldet. Doch es scheint fast so, als seien die Bemühungen zu spät erfolgt. Nach Auskunft des Kreisfußballverbandes (KFV) Segeberg ist der SVT einer von insgesamt 15 Vereinen, die mit einem Punktabzug von drei Zählern in die Saison 2013/2014 gehen. Sie haben allesamt nicht die erforderliche Quote von Schiedsrichtern zum Stichtag 30. Juni gemeldet oder keinen Teilnehmer für den noch nachträglich gültigen Kursus im September eingeschrieben.

Die Todesfelder sind vor den Kopf gestoßen. "Wir hoffen, dass wir noch zwei Schiedsrichter für den Lehrgang nachmelden können", sagt Sven Firsching. "Vielleicht kann der Verband beide Augen zudrücken - schließlich sind wir ein Aushängeschild."

Die Anmeldefrist ist indes abgelaufen, und der KFV hat bisher nicht signalisiert, noch einmal Milde walten zu lassen. Dass Firsching als Unparteiischer einspringen will, sei allenfalls eine Notlösung. "Wir müssen die jungen Leute ins Boot holen. Aber den ersten Schritt sollten die Vereinsmitglieder machen."

Neben dem SVT sind folgende Clubs aus dem Kreis betroffen: SV Schackendorf (Verbandsliga Süd-West); FFC Nordlichter Norderstedt, SV Wahlstedt, SV Wittenborn, TSV Nahe, TuS Alveslohe (alle Kreisliga); SV Sülfeld, TSV Nützen, TuS StuSie (alle Kreisklasse A); Daldorfer SV, SG Seth, TuS Wakendorf-Götzberg (alle Kreisklasse B); TV Trappenkamp (Kreisklasse C); Bimöhler SV (Kreisklasse D). Sie alle weisen im zweiten Jahr in Folge einen "Schiedsrichterfehlbestand" auf.

Sogar der Großverein SV Henstedt-Ulzburg hat zu wenig Unparteiische, muss aber als "Ersttäter" zunächst nur 125 Euro Geldstrafe zahlen. Theoretisch können alle Betroffenen jedoch Berufung vor dem Verbandsgericht des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes einlegen.

Zur Erklärung: Ab dieser Spielzeit greift eine Änderung der Spielordnung des SHFV. Diese sieht, sofern ein Verein im zweiten Jahr nicht ausreichend Referees stellt, neben Geldstrafen auch Punktabzüge vor. Es beginnt mit 250 Euro und minus drei Zählern; diese Sanktion erhöht sich mit jedem weiteren Jahr.

Die Quote berechnet sich wie folgt: Ein Verein muss für jede Frauen-, Herren-, A-Juniorinnen- und A-Junioren-Mannschaft einen Schiedsrichter melden. Gleiches gilt für B- und C-Junioren, die oberhalb der Kreisebene kicken. Spielt ein Herrenteam in der Verbandsliga oder der Schleswig-Holstein-Liga, so sind sogar zwei Unparteiische vorgeschrieben.