Von Donnerstag bis Sonnabend finden auf der Sportanlage des TV Trappenkamp die Deutschen Meisterschaften statt. Profis reisen bereits eine Woche vorher an und trainieren auf den Bahnen.

Trappenkamp. Von wegen Sommerloch. Mitten in den Ferien ist in Trappenkamp absolute Weltspitze zu Gast, wenn sich die bundesweit besten Minigolfer bei den Deutschen Meisterschaften duellieren. Mit Hobby hat dies nur noch wenig zu tun, ist aber dafür umso ansehnlicher. Und genau hierfür ist tatsächlich die 1530 Einwohner kleine Gemeinde Trappenkamp als Gastgeber auf ihrem Gelände an der Segeberger Straße prädestiniert.

Der örtliche Verein TV Trappenkamp hat zwar gerade einmal acht Aktive, doch der gesamte Club packt mit an, sodass dank vieler ehrenamtlicher Helfer der dreitägige Wettbewerb am Nordrand des Kreises machbar ist.

"Die Meisterschaften werden nach einem bestimmten System vergeben, das geht quer durch die Republik. Nun war der Norden an der Reihe, und Trappenkamp war die beste Wahl", erklärt Walter Teupe, der sich beim Schleswig-Holsteinischen Minigolf-Verband um die Öffentlichkeitsarbeit für die Deutschen Meisterschaften kümmert. Der SHMV fungiert gemeinsam mit dem TVT als Ausrichter.

Die Besonderheit in Trappenkamp ist, dass der Club zwei Anlagen zu bieten hat: Eine 18-Bahnen-Betonanlage sowie einen 18 Bahnen langen Kurs auf Eternit (Faserzement)-Böden. Deswegen kann beim TV eine sogenannte Kombimeisterschaft ausgerichtet werden. Bei diesem Wettbewerb werden beide Anlagen - also Beton wie auch Eternit - genutzt. Die Bahnen sind allesamt genormt und entsprechen exakt den Anforderungen des deutschen Verbandes.

Die Trappenkamper sorgen einerseits für den Unterhalt des Areals, kümmern sich aber auch um die Verpflegung der 100 Sportler. Diese nutzen zudem das benachbarte Vereinsheim mit seinen Duschen und Umkleidekabinen. Für Hobby-Golfer sind die Bahnen während der DM gesperrt.

"Minigolf ist eine Sportart für Freaks, in gewissem Sinne eine Extremsportart", sagt Walter Teupe. Ein Turniertag dauert meist acht bis neun Stunden, die Sportler müssen konstant konzentriert und geduldig bleiben, weil beispielsweise bei dem hohen Leistungslevel einer nationalen Meisterschaft schon ein verpatzter Schlag entscheidend sein kann.

"Man legt nicht einfach den Ball hin und spielt", so Teupe, der selbst 1975 einen deutschen Meistertitel gefeiert hat. Die 1970er-Jahre, sagt er, wären die Zeit gewesen, als Minigolf bundesweit einen Hype erlebte.

Wer sehen möchte, wie heutzutage Minigolf nahe der Perfektion gespielt wird, sollte Walter und Harald Erlbruch zuschauen. Die Brüder vom BGS Hardenberg Pötter in Nordrhein-Westfalen gehören zu den internationalen Koryphäen ihres Sports.

Es gibt keinen relevanten Titel, der nicht bereits in Familienhand war oder ist - die Erlbruchs sind Welt- und Europameister mit der Nationalmannschaft, Welt- und Europameister im Einzel, Europacup-Sieger und natürlich deutsche Einzel- und Teamchampions. Übrigens: Neben Deutschland ist Schweden weltweit die stärkste Minigolf-Nation. Wenn sich diese Kontrahenten treffen, gilt das als Klassiker.

Walter und Harald Erlbruch sind genauso wie auch die anderen Cracks eine Woche vorher angereist. Seitdem wird täglich auf der Anlage des TV Trappenkamp trainiert. Jede Bahn hat ihre Eigenarten, die penibelst inspiziert werden müssen. Die Spezialisten überlassen nichts dem Zufall.

Los geht es am Donnerstag ab 8 Uhr mit der Vorrunde im Zählwettspiel. Auf beiden Anlagen ist dafür ein Massenstart vorgesehen. Am Freitag wird zunächst ab 8 Uhr die Vorrunde fortgeführt, es folgt ab 13 Uhr die Zwischenrunde und ab 16 Uhr das Finale.

Am Sonnabend starten die besten 32 Herren sowie 16 Damen ab 8 Uhr im Lochwettspiel, also einer K. o.-Runde. Die Halbfinals sollen um 14 Uhr beginnen, die Endspiele um 17 Uhr.