Acht Minuten vor dem Ende der Partie bei der HSG Hohn/Elsdorf nahm Michael Hübner, Trainer der Oberliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, eine Auszeit. Sein Team lag mit 29:31 beim Regionalliga-Absteiger zurück.

Henstedt-Ulzburg. Unaufgeregt forderte Hübner mehr Disziplin auf dem Feld ein und ermutigte seine Männer, anstatt ihnen Fehler vorzuwerfen. "Egal, was die Schiedsrichter pfeifen, wir spielen unseren Stiefel runter und sehen am Ende, was dann auf der Anzeigetafel steht", so der Coach. Die Ansprache fruchtete. Am Ende dokumentierte die elektronische Tafel an der Hallenwand einen 35:33 (16:13)-Erfolg des Spitzenreiters - der elfte Sieg in Folge.

Das SVHU-Team legte einen Traumstart hin. "Das war die beste Viertelstunde, die wir in dieser Saison abgeliefert haben", kommentierte der Trainer den 13:5-Zwischenstand nach 15 Minuten. Dann aber pfiff das Schiedsrichtergespann vermehrt technische Fehler der Gäste ab. Die Henstedt-Ulzburg ließen sich von aufkommender Hektik anstecken; außerdem störten die Hausherren mit ihrer bisweilen ruppigen Spielweise empfindlich den Rhythmus des Tabellenführers.

"Bis weit in die zweite Hälfte hinein war es dennoch eine einseitige Partie. Dann aber haben wir in dreifacher Überzahl zwei Gegentreffer kassiert und waren anschließend völlig von der Rolle", so Michael Hübner, der mit seiner Auszeit gerade noch rechtzeitig die Reißleine zog. Der Coach bescheinigte dem halbrechten Rückraumspieler Thorre Breckwoldt und Kreisläufer Torben Binnewies eine starke Partie, merkte aber kritisch an, dass das Tempospiel seiner Crew unter den erheblichen Belastungen der vergangenen Wochen gelitten habe.

Mit Matthias Karbowski, Jan Wrage und Philipp Ruge fehlten dem SV Henstedt-Ulzburg erneut drei wichtige Akteure. Hübner: "Unser Kader ist qualitativ zwar top, aber in der Breite doch sehr dünn besetzt. Es wäre schön, wenn wir unser Aufgebot noch mit zwei jungen, hungrigen Nachwuchskräfte ergänzen könnten.

Die Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Thorre Breckwoldt (12/2 Siebenmeter), Amen Gafsi (7/2), Florian Bitterlich, Torben Binnewies (je 4), Maik Barthen (3), Henning Hipler, Jens Thöneböhn (je 2), Christian Jürchott (1).