Saskia Rickert drückte die Daumen, bis sie wehtaten. Buchstäblich in letzter Sekunde des Oberliga-Handballspiels der Leezener SG gegen die SG Oeversee/Jarplund-Weding hatte ihre Schwester Tabea Rickert nach einer Glanzparade im Tor Catherin Weh mit einem langen Pass auf die Reise geschickt.

Leezen. Die schnelle Angreiferin der LSG wurde mit einem rüden Foul von den Beinen geholt und am finalen Torwurf gehindert - Siebenmeter! Doch dann raufte sich die 30 Jahre alte Spielertrainerin frustriert die Haare. Svenja Hostetmann, bis dahin mit sieben Treffern sicherste Schützin der Leezenerinnen, war mit ihrem Wurf vom Siebenmeterpunkt an Torfrau Wiebke Schuppe gescheitert.

Vorwürfe von den Mannschaftskameradinnen und von Trainer Asmus Schütt gab es nicht. "Wir haben letztlich einen Zähler gewonnen und den Negativtrend der vergangenen Wochen gestoppt", kommentierte er den ersten Punktgewinn nach zuletzt drei Niederlagen in Folge.

Mit Tempohandball und einer glänzend aufgelegten Lea Steputat erwischten die Gastgeberinnen, denen zu Beginn der Partie die Verunsicherung deutlich anmerken war, dennoch den besseren Start und gingen mit 6:4 in Führung (14.). Zur Pause bot sich den etwa 60 Zuschauern ein anderes Bild: Oeversee führte mit 11:9 und baute den Vorsprung nach dem Seitenwechsel auf 14:9 aus, weil mit Saskia Rickert, Catherin Weh und Lea Steputat gleich drei Leistungsträgerinnen auf der Bank pausierten.

"Danach haben wir über den Kampf ins Spiel gefunden", sagte Asmus Schütt. Seine Mannschaft glich in der 45. Minute zum 17:17 aus und ging kurz vor dem Ende der Partie sogar mit 21:19 in Führung. "Hätten wir da ein drittes Tor vorgelegt, wären wir auch als Sieger vom Feld gegangen", so Schütt.

Die Leezener SG liegt mit 7:13 Zählern weiter auf Rang elf, hat aber Anschluss ans Mittelfeld gefunden. Ob der Aufsteiger am kommenden Sonnabend (16 Uhr) ausgerechnet beim Titelaspiranten TSV Altenholz weiter Boden gutmachen kann, bleibt abzuwarten.

Ihre Oberliga-Tauglichkeit haben die "jungen Hüpfer" der Leezener SG inzwischen aber nachgewiesen; und es ist nach jetzigem Stand nicht unwahrscheinlich, dass sich die Mannschaft am Saisonende für die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein qualifiziert.

Die Tore der Leezener SG: Svenja Hostetmann (7/4 Siebenmeter), Carolin Krüger (4), Lea Steputat (4), Astrid Kasischke (4), Cathy Weh (2/1), Saskia Rickert, Inga thom Suden (je 1).