Der kampfstarke Regionalliga-Aufsteiger feiert mit dem 30:28 in eigener Halle gegen Pro Sport Berlin 24 nun schon den vierten Saisonsieg.

Henstedt-Ulzburg. Noch Minuten nach dem Schlusspfiff stand Jens Molkow, dem Trainer der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf die Anspannung ins Gesicht geschrieben. "Mein Puls ist immer noch auf 180", sagte der engagierte Übungsleiter nach dem dramatischen 30:28 (14:13)-Erfolg im Regionalliga-Heimspiel gegen Pro Sport Berlin 24.

Mit einer Energieleistung hatte sein Team in den letzten fünf Minuten ein schon verloren geglaubtes Match noch gedreht. Einer der Gründe: Molkows taktischer Schachzug, die bis dahin wackelige Deckung auf eine stabilere 6:0-Formation umzustellen. Ausschlaggebend für den Sieg sei aber der Wille seiner Spielerinnen gewesen, diese Partie zu gewinnen. "Alle haben sich voll reingehängt. Das zählt", sagte Jens Molkow, der bei seiner Analyse aber auch nicht mit Kritik sparte. "Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden und keine Sicherheit gewonnen. Die Angriffe haben wir viel zu schnell abgeschlossen und zu oft individuell anstatt als Team den Abschluss gesucht. Das hat den Gegner zu vielen leichten Toren eingeladen."

Bezeichnend: In Unterzahl agierten die Gastgeberinnen viel effizienter und holten stets Rückstände aufholen, weil sie sich disziplinierter an die vorgegebene Marschroute hielten.

"Vielleicht waren meine Spielerinnen besonders verkrampft, weil ihnen die Bedeutung der Partie mental ein wenig zugesetzt hatte", sagte Molkow. Im Vorfeld war von einem Vier-Punkte-Match gegen die Hauptstädterinnen die Rede gewesen.

Mit nun 8:4 Punkten haben die Handballfrauen Henstedt-Ulzburg einen nie für möglich gehaltener Saisonstart hingelegt. "Das ist nur eine Momentaufnahme, aber die Punkte kann uns niemand mehr wegnehmen", sagte Jens Molkow, der allzu hohe Erwartungen dämpft. Das Saisonziel des Aufsteigers, der Klassenerhalt, ist jedoch ein wenig näher gerückt. Zumal nun doch nur vier statt wie ursprünglich angekündigt fünf Teams den Weg zurück in die Oberligen antreten müssen. "Jetzt können wir gelassener gegen die vermeintlichen Topteams der Regionalliga antreten. Und vielleicht nehmen wir da ja auch noch den einen oder anderen Punkt mit", so Molkow.

Die Tore der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gegen Pro Sport Berlin 24: Tina Pejic (8), Anja Haupt (7/1 Siebenmeter), Ann-Kathrin Skubich (3/1), Sabrina Wrage (3), Vanessa Werner, Melanie Bachmann (je 2), Brigitte Janetzki (2/2), Inga Schlegel, Anne Geis, Mirlinda Hani (je 1).