Die 29 Jahre alte Norderstedterin liebt die rasanten Galoppstrecken in freier Natur ebenso wie Dressur- und Springwettbewerbe.

Norderstedt. Die Anfänge von Julia Pützhofens Reitsportkarriere ähneln denen vieler anderer. Die gebürtige Struvenhüttenerin entdeckte vor 19 Jahren über ein Pflegepony ihre Leidenschaft am Pferdesport und kämpfte sich bei den ersten Prüfungen durch einfache Reiterwettbewerbe in den unteren Klassen. "Mit eher mäßigem Erfolg", gibt die heute 29-Jährige zu. Dann aber bekam die damals 14-Jährige von der Oersdorferin Christa Sell ein Pony zur Verfügung gestellt, mit dem das Reiten auf einmal ganz andere Dimensionen annahm.

"Vielseitigkeitsreiten kannte ich bis dahin gar nicht. Das erste Mal hat mir dann aber gleich so viel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin", sagt die Norderstedterin. Mit "Dognac", einem Pferd von Stallbesitzer Karl-August Mohr, feierte Julia Pützhofen in der Folgezeit zahlreiche Triumphe auf Kreismeisterschaften.

Die Freude und der Spaß am Buschreiten - so nennen die Vielseitigkeitsreiter ihren Sport liebevoll - hat die angehende Historikerin bis heute behalten. Vor sieben Jahren kaufte sie den damals fünfjährigen Wallach Mescadon. "Ich kenne ihn schon seit seiner Geburt", sagt sie. "Wegen seiner geringen Körpergröße dachten wir zuerst, er wäre doch besser als Springpferd geeignet. Mittlerweile merke ich aber, dass ihm das Buschreiten genau so viel Spaß wie mir macht." Beim international besetzten Vielseitigkeitsturnier in Bad Segeberg wagte sich das Duo auf die nicht ganz einfache Geländestrecke der Klasse L im Ihlwald - ausgestattet mit Sicherheitsweste, Spezialhelm, Stollen und extra Beinschützern für den Vierbeiner.

"Im vergangenen Jahr sind wir nicht durchgekommen, dieses Mal hat es geklappt", sagt sie zufrieden. Die 2800 Meter im Segeberger Erholungsgebiet hatten es allerdings in sich. Nicht nur die festen Hindernisse wollten übersprungen werden, auch das Tempo musste stimmen. Gefordert waren 520 Meter pro Minute - wer zu langsam war, kassierte Strafpunkte. Dieses Mal klappte fast alles. Zweimal zögerte Mescadon, und die Zeit wurde leicht überschritten. "Nach der vorher absolvierten Dressur und dem Geländeritt hatten wir aber doch einen ziemlich großen Gesamtrückstand auf die besten Reiter, sodass wir dieses Mal auf das abschließende Springen verzichtet haben", sagte Julia Pützhofen und schonte den zwölfjährigen Wallach.

Den Saisonabschluss feiert das Duo an diesem Wochenende in Bredeneek bei einer Prüfung der Klasse A. "Und im Winter haben wir dann ausreichend Zeit, Springen und Dressur zu üben. Das ist sicher nicht verkehrt", sagt sie schmunzelnd.