Wie geht der SC Kisdorf mit dem Fehlstart in die Saison 2009/2010 um? Am Sonnabend will der Aufsteiger auf eigenem Platz gegen den SV Schackendorf den ersten Saisonsieg einfahren.

Kisdorf. Die Fußballer des SC Kisdorf sind in der Verbandsliga Süd-West nach fünf Spieltagen ohne Punkt Tabellenletzter. Auch das Torverhältnis von 4:19 ist deprimierend. Nach der Kreisliga-Meisterschaft und dem Aufstieg ist der SCK unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet, Ernüchterung ist eingekehrt. Die Norderstedter Zeitung sprach vor dem Heimspiel gegen den SV Schackendorf (Anpfiff: Sonnabend, 16 Uhr) mit Trainer Sven Firsching.

Norderstedter Zeitung:

Herr Firsching, auf der Internetseite des Vereins bezeichnen sich die Kisdorfer Fußballer als die Macht vom Strietkamp. Sind die Festungsmauern schon nach fünf Spieltagen sturmreif geschossen?

Sven Firsching:

Wir haben in der letzten Saison nur ein Heimspiel verloren. In dieser Serie sind es eine Klasse höher bislang zwei. Warum die Panik? Der Strietkamp wird wieder zur Festung werden. Gleich am Sonnabend fangen wir im Heimspiel gegen den SV Schackendorf damit an.

NZ:

Sie sind Tabellenletzter ohne Punkt, die Auftritte ihrer Truppe geben nicht gerade zu großen Hoffnungen Anlass. Werden in Kisdorf bereits die Messer gewetzt?

Firsching:

Nichts dergleichen. Wir haben ein erstklassiges Umfeld, das die Ruhe bewahrt. Der Fußballvorstand mit Carl-Heinz Warner an der Spitze steht geschlossen hinter Mannschaft und Trainer. Meine beiden Assistenten Wynne Kabel, Thomas Hamdorf und ich genießen Vertrauen und haben freie Hand. Und nicht alles, was wir bisher abgeliefert haben, war schlecht. Unser Auftritt in Kaltenkirchen beim neuen Spitzenreiter war diszipliniert. Wir hatten Pech und haben uns die Tore selbst ins Netz gelegt.

NZ:

Aber in den übrigen Partien gab es zum Teil klare Niederlagen.

Firsching:

Ja, das stimmt, aber wir haben über weite Strecken auf Augenhöhe agiert.

NZ:

Fehlt ihren Spielern das Verbandsliga-Format?

Firsching:

Nein. Es läuft bei uns noch nicht rund, deshalb fehlt das Selbstvertrauen. Wir Trainer stehen zu unseren Spielern. Sie genießen unser Vertrauen. Allerdings werden wir uns zur Winterpause zusammensetzen und sehen, wer uns weiterhelfen kann und wer nicht.

NZ:

Ist durch die Neuzugänge Un ruhe im Team entstanden? Fehlt aus diesem Grund die Geschlossenheit der Vorsaison?

Firsching:

Nein, ganz bestimmt nicht. Zu Beginn der letzten Spielzeit kamen 13 neue Spieler, zur Winterpause dann noch einmal vier weitere. Da haben wir uns doch auch geschlossen präsentiert. Die Stimmung in der Truppe ist gut, vielleicht manchmal sogar zu gut. Konkurrenzkampf belebt bekanntlich das Geschäft.

NZ:

Es gibt Gerüchte, dass es zwischen Spielmacher Boris Völker und Trainer Sven Firsching nicht harmoniert.

Firsching:

Unsinn. Boris war in der Vorbereitung verletzt. Wegen seiner Achillessehnenbeschwerden findet er nur langsam Anschluss. In Kaltenkirchen hätte er gespielt, wenn nicht ein beruflicher Termin dazwischengekommen wäre.

NZ:

Warum glauben sie an den Klassenerhalt ?

Firsching:

Wir haben in den meisten Begegnungen auf Führungsspieler verzichten müssen. Till Kraft und Christian Rickmann waren nur teilweise dabei, Boris Völker und Tim Zarp konnten bislang noch gar nicht ihre Buffer schnüren. Mit ihnen legen wir den Hebel um.

NZ:

Wie würde es in Kisdorf nach Abstieg weitergehen?

Firsching:

Wir beschäftigen uns jetzt nicht mit diesem Thema. Beim SCK stimmen die Strukturen. Ein Abstieg würde das Fußballprojekt hier im Ort nicht in Frage stellen.