Die junge Mannschaft von Trainer Marco Krausz ist in der Oberliga Hamburg nun schon seit sechs Spieltagen ohne Er folgserlebnis und rutscht in der Tabelle auf Platz 14 ab.

Norderstedt. Diese Art von "Pausenunterhaltung" hatten die Zuschauer beim Oberliga-Heimspiel von Eintracht Norderstedt gegen den Meiendorfer SV nicht erwartet: Zur Verwunderung der Fans und wohl auch der Spieler versammelte Trainer Marco Krausz das Fußball-Team an der Eckfahne zur Halbzeitbesprechung.

"Inhaltlich wurde nicht viel besprochen. Wir haben versucht, die Mannschaft dahingehend zu motivieren, sich aus dem Dreck zu ziehen", begründete der Coach die ungewöhnliche Maßnahme.

Der erhoffte positive Effekt stellte sich jedoch nicht ein. Mit der 1:2 (1:1)-Niederlage blieb Norderstedt am siebten Spieltag zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg - ein frustrierender Negativtrend, der den Akteuren auch zusehends anzumerken ist. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte Jendrik Bauer, dessen Führungstreffer aus der 15. Minute nur für einen kurzen Zeitraum Bestand hatte.

Zum Leidwesen der Eintracht schenkte Keeper Frederic Böse dem MSV mit einem kapitalen Patzer den Ausgleich: Nach einem Rückpass verstolperte er den Ball, so dass Ömer Güven ungehindert zum 1:1 einschieben konnte. Eine Szene, die dem Gegentor aus dem Niendorf-Spiel vom sechsten Spieltag sehr ähnelte.

Seine Teamkollegen taten sich schwer, den Tiefschlag zu verdauen. "Es ist schade, dass wir uns durch individuelle Fehler alles kaputt machen", sagte Jendrik Bauer. Denn auch beim 1:2 durch Carlos Flores (61.) war Böse mit einem missglückten Abschlag Ausgangspunkt gewesen. Mit einem entschiedenen "Nein" wehrte sich Marco Krausz anschließend gegen die Frage, ob er ein Torwartproblem habe.

Das Offensivspiel der Gastgeber in der zweiten Halbzeit kam kaum in Gang. Zwar hatte Norderstedt am Ende fünf nominelle Angreifer auf dem Feld, doch durchdachte Kombinationen brachte die Krausz-Elf nur selten zustande. Ein Hauptgrund für den mangelnden Spielfluss war nach Ansicht des Coaches die Verletzung von Stefan Siedschlag. "Er hat einen Schlag auf den Knöchel bekommen", so Krausz, "man hat es seinem Bewegungsablauf angesehen."

Die Tabelle nimmt auf personelle Sorgen indes keine Rücksicht - dort steht Eintracht Norderstedt auf dem 14. Platz. Jendrik Bauer mahnt daher zur Vorsicht: "Es ist klar, dass wir eine junge Mannschaft sind. Aber wir dürfen uns nicht hinter dieser Tatsache verstecken!"

Tore: 1:0 Bauer (15.), 1:1 Güven (18.), 1:2 Flores (61.). Eintracht Norderstedt: Böse - Devran Barlak, Werwath (56. Geertz), Schmedes, Dreyer - Bauer, Siedschlag, Koch (46. Tirums), Akyere (73. Yilmaz) - Mandel, Leuthold.