Den Auftakt in der Regionalliga-Spielzeit 2009/2010 hatten sich die Handballer der Bramstedter TS ganz anders vorgestellt. Vor rund 250 Zuschauern lag das Team von Trainer Maik Wetzel gegen den Bad Doberaner SV 50 Minuten lang in Führung.

Bad Bramstedt. Deshalb fühlte sich das 27:27 (13:12)-Unentschieden an wie eine Niederlage.

Nicht nur Keeper Robert Wetzel schlich mit hängenden Schultern vom Parkett. "Ich bin total kaputt. Unbegreiflich", murmelte der 19-Jährige und schüttelte frustriert den Kopf. Der Schlussmann hätte zum Helden einer Partie werden können, die von der jungen BT-Mannschaft mit Leidenschaft und Engagement, aber ohne die nötige Portion Cleverness geführt wurde.

Fünf von sieben Strafwürfen der Gäste entschärfte Wetzel, und auch sonst trieb er die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern mit seinen Paraden ein ums andere Mal zur Verzweiflung.

Die Abwehr der Kurstädter hielt dem Angriffswirbel der Gäste stand, doch in der Offensive ließen die Hausherren einfach zu viele Chancen ungenutzt, um sich entscheidend vom Gegner abzusetzen. Vier Tore Vorsprung in der 45. Minute reichten am Ende nicht, um den kampfstarken Gästen mit dem überragenden Karsten Ganschow den Zahn zu ziehen.

"Wir haben zu schnell und nicht konsequent genug abgeschlossen", sagte BT-Trainer Maik Wetzel, "27 Treffer in eigener Halle entsprechen nicht meiner Erwartungshaltung."

Auf die Szene in der 54. Minute, als Kjell Köpke nach einer ungestümen Abwehrattacke gegen Ganschow mit der Roten Karte vom Feld gestellt wurde, wollte Wetzel nicht weiter eingehen.

Sein junges Team brauchte ein paar Minuten, um den Verlust des Abwehrrecken wegzustecken, kassierte drei Tore in Folge und lag plötzlich mit 25:26 zurück. Björn Walluks glich aber wieder aus, Arbnori Maxhera schaffte 35 Sekunden vor Schluss mit einem schnellen Gegenstoß die 27:26-Führung - alles schien sich doch noch zum Guten zu wenden. Die BT-Fans auf der Tribüne hatten sich bereits erhoben und feierten ihre Cracks mit stehenden Ovationen, doch die kalte Dusche durch den Doberaner Uwe Kalski folgte auf dem Fuß.

Mit der Brechstange suchten die Gastgeber in den verbleibenden 15 Sekunden die Entscheidung, doch das Vorhaben misslang. Unter anderem auch deshalb, auch weil die bis dahin souveränen Unparteiischen nach einem Foulspiel der Gäste die Zeit nicht anhielten und Peter Roloffs Freiwurf aus zwölf Metern nach dem Schlusspfiff wirkungslos in der Doberaner Abwehrmauer verpuffte.

"Dieser Punktverlust schmerzt sehr, weil er so unnötig war", bekannte Maik Wetzel mit trauriger Miene, "aber wir werden uns den Zähler gegen einen anderen Gegner zurückholen."

Die Tore der Bramstedter Turnerschaft: Arbnori Maxhera (6), Tom Wetzel (5), Alexander Hennings (4), Peter Roloff (3), Björn Walluks, Marcus Dahlinger, Jan-Niklas Beicher, Torben Petersen (je 2), Sören Petersen (1).