Die Zeit der Tests und Turniere ist vorüber: Ab Sonnabend kämpfen die Männer- und Frauenteams aus der Region wieder um Zähler.

Norderstedt. Eine alte Schauspieler-Weisheit besagt, dass auf eine misslungene Generalprobe eine glanzvolle Premiere folgt. Nicht nur aus diesem Grund darf Maik Wetzel, Trainer der Handballer der Bramstedter Turnerschaft, darauf hoffen, dass sein Team beim Start in die Regionalliga Spielzeit 2009/2010 gegen den Bad Doberaner SV (Sonnabend, 18 Uhr) in der heimischen Schäferberghalle zwei Punkte einfahren wird.

Der BT- Coach sieht trotz einer deutlichen Niederlage im letzten Test beim Zweitligisten HC Empor Rostock dem Punktspielstart mit einem guten Gefühl entgegen: "In der 2. Liga weht halt ein anderer Wind", sagt Wetzel, der in der Ostseestadt auf seinen Sohn Robert im Tor, Marcus Dahlinger, Kjell Köpke sowie Björn Böge verzichten musste und beim derzeitigen Zweitliga-Tabellenführer nur einen Mini-Kader zur Verfügung hatte.

"Wir haben nicht mitgeschrieben, die Partie aber ungefähr mit 15 Toren verloren", so Wetzel. Ein Resultat, das den ehrgeizigen Trainer wurmt, aber nicht verunsichert. "Mit den Zuschauern im Rücken werden wir gegen Bad Doberan gewinnen. Die Jungs sind heiß", sagt der langjährige Rückraumspieler der BT, der ungeachtet einiger Blessuren am Sonnabend alle Mann an Bord haben wird.

Ein gut bestückter Kader steht auch Jens Molkow zur Verfügung, der auf der Bank der Hand ballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf Regie führt. "Christiane Sacher plagt sich noch mit einer Fußverletzung und Sabrina Wrage mit den Folgen eines grippalen Infektes, aber das wird schon werden bis zum Wochenende", sagt Molkow. Seine Regionalliga-Truppe muss am Sonnabend um 17.30 Uhr beim VfL Bad Schwartau antreten. Molkow: "Wir können frei aufspielen. Die Schwartauerinnen sind Favorit und müssen in heimischer Halle gewinnen. Wir wollen gegenhalten." Sorgen bereitet dem Coach der HF HUK noch das zu naive Deckungsverhalten seiner jungen Spielerinnen. "Wir müssen aggressiver zupacken, aber wir sind da auf einem guten Weg."

Von Aufstieg und Meistertitel will Michael Hübner, Trainer der Oberliga-Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg , im Moment nichts hören. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen und haben 26 schwierige Hürden vor uns, wenn wir am Ende ganz oben stehen wollen", sagt der 45-Jährige, der als Trainer-Assistent schon beim HSV Bundesliga-Luft schnupperte.

Der mit sieben namhaften Neuzugängen verstärkte SVHU gilt allgemein als Meisterschaftsfavorit. "Wir haben ein starkes Team. Der Erfolg wird sich aber nur einstellen, wenn wir immer mit 120 Prozent Einstellung auf die Platte gehe", sagt Hübner. In den kommenden Monaten wird der am Meniskus operierte Kreisläufer Jan Wrage fehlen. Auf seiner Position springen Torben Binnewies und Maik Barthen in die Bresche. Am Sonnabend um 18.30 Uhr muss die SVHU beim letztjährigen Tabellendritten SG WIFT Neumünster ran; in der Spielzeit 2009/2010 gab es gegen dieses Team zwei Pleiten. "Al les andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung, aber den werden wir uns hart erarbeiten müssen", sagt Hübner.

Ohne die beruflich verhinderte Spielertrainerin Saskia Rickert müssen die in die Oberliga aufgestiegenen Frauen der Leezener SG ihr Auftaktmatch bei der Möllner Spielvereinigung absolvieren (Sonntag, 16 Uhr). "Sie ist der Kopf des Teams, gibt ihren jungen Mitspielerinnen Sicherheit", sagt Coach Asmus Schütt, der sich nach dem Landesliga-Titel eigentlich in den Ruhestand verabschieden wollte.

Jetzt reizt den pensionierten Lehrer die Oberliga. Schütt möchte erleben, wie sich seine Truppe mit Tempohandball gegen ausgebuffte und körperlich überlegene Gegner aus der Affäre zieht.

Ein Garant für den Erfolg könnte auch Tabea Rickert im Tor der Leezenerinnen sein. Sie leitet mit ihren präzisen Abwürfen die erste und zweite Welle der LSG ein.

Welch geringe Aussagekraft Vorbereitungsspiele über das wahre Leistungsvermögen einer Mannschaft haben, das mussten Markus Ginckel und Marcus Schwarzer, die Trainer der Oberliga-Männermannschaften der HG Norderstedt und des Norderstedter SV , an den letzten Wochenenden erleben. Während die HGN beim eigenen Ländercup Schwächen im Abschluss demonstrierte, der NSV hingegen mit Spielwitz dominierte, sah es nur sieben Tage später umgekehrt aus: Die HGN düpierte Regionalliga-Aufsteiger TSV Ellerbek mit 24:17, der NSV hingegen bot beim eigenen wil helm.tel-Cup als Vierter eine klägliche Vorstellung.

Was wirklich in beiden Teams steckt, wollen NSV (18 Uhr, Heimspiel gegen AMTV Hamburg) und HGN (19 Uhr, bei der HG Hamburg-Barmbek) am morgigen Sonnabend demonstrieren.

Am Sonntag, 14 Uhr bei der SG Altona, wollen dann auch die Oberligafrauen der HG Norderstedt zeigen, dass in dieser Serie mit ihnen zu rechnen ist.