Nach 90 Jahren kann die HSV-Abteilung erstmals kein Damenteam stellen. Doch der Nachwuchs steht bereit.

Norderstedt. Der Blick auf die Tabelle der 2. Verbandsliga tut Martina Matz, Hockeytrainerin beim Hamburger SV, schon etwas weh. Es fehlt der Name ihres Vereins. Schwer zu fassen: Da sorgt "ihr" Sport gerade wieder durch den Finaleinzug der Damen- und Herren-Nationalteams bei der EM in den Niederlanden für positive Medienpräsenz. Und doch - trotz aller guten Nachrichten aus dem Hockeysport - gibt es in dieser Saison eine traurige Premiere für Martina Matz: "Nach 90 Jahren Hockey im HSV haben wir in diesem Sommer erstmals kein Damenteam für den Ligabetrieb melden können."

Dass der HSV die nötige Kaderstärke von elf Damen und möglichst einigen Wechselspielerinnen nicht zusammenbekam, hatte eigentlich erfreuliche Ursachen. "Einige unserer Spielerinnen sind kürzlich Mutter geworden, andere sind in ihr Studium so sehr eingebunden, dass sie keine Zeit mehr für den Sport haben", erklärt Martina Matz den Aderlass, "schade, dass uns kurzfristig noch der Nachwuchs fehlt, der nachrückt."

Eine Ursache hierfür könnte der nur gemäßigte sportliche Ehrgeiz sein, den sich der HSV auf seine Hockey-Fahnen geschrieben hat. "Wir sind ganz klar breitensport-orientiert und möchten Hockey aus Spaß am Spiel betreiben", so Matz, "daher fehlt uns auch, wie es bei den anderen Hockeyhochburgen in Hamburg der Fall ist, ein Bundesligateam, das einen Anreiz bietet, sich weiter zu verbessern, um intern aufzusteigen."

Doch so ganz ohne Perspektive stehen die Hockeydamen des HSV nicht da. Am jetzt beendeten Sommercamp auf den Paul-Hauenschild-Plätzen haben immerhin 38 Kinder, mehrheitlich Mädchen, teilgenommen. Unter ihnen auch die B- und A-Mädchen Darleen Rohde, Melina Fabian, Bianca Vogt, Marit Grams und Hannah Schwerdtfeger. Wenn man dem Quintett zuhört, wenn es über Hockey spricht, dann besteht eigentlich kein Zweifel, dass die Damen des HSV bald auch wieder in einer Sommer-Liga antreten werden. "Hockey ist gut fürs Selbstvertrauen und bringt eine schöne Portion Nervenkitzel mit", sagt zum Beispiel Bianca Vogt, die bei den A-Mädchen das Tor hütet. Darleen Rohde sieht dagegen die Faszination im "Zusammenspiel von Körper und Schläger". Und in Einem sind sich alle fünf einig: "Hockey macht einfach Spaß und wir haben einen tollen Teamgeist."

Mädchen und Jungen, die dies selber überprüfen wollen, können sich für Infos an Martina Matz (Tel. 0173/210 63 46) wenden oder den Internetauftritt der Hockeyabteilung besuchen.

www.hsv-hockey.de