In den Schlusssekunden der Partie zwischen Eintracht Norderstedt und dem Oststeinbeker SV geriet Dennis Gersdorf mit OSV-Torwart Frederik Gößling und Michael Weiß aneinander - Schiedsrichter Alexander Teuscher wertete eine ruckartige Armbewegung als Schlag und zückte die Rote Karte für den Torschützen

Oststeinbek. Es hat nun wirklich nicht lange gedauert, bis Philipp Koch bei Eintracht Norderstedt zum Herren über die ruhenden Bälle wurde. Genau genommen ist der 18-Jährige seit Anpfiff der Fußball-Saison 2009/2010 verantwortlich für Ecken und Freistöße. Und die sorgen nicht selten für höchste Alarmstufe im gegnerischen Strafraum. Das 1:1 (0:1) beim Aufsteiger Oststeinbeker SV war hierfür ein weiteres Beispiel.

Die Standardsituationen der Norderstedter seien "bombastisch" gewesen, ließ so auch OSV-Coach Stefan Kohfahl nach der Partie verlauten. "Es gab elf Ecken, und nicht eine war ungefährlich."

Derartiges Lob hört Marco Krausz zwar gerne, doch gerade bei Zweikämpfen ist Koch oft zweiter Sieger, wie der Eintracht-Trainer hervorhebt. "Er tritt sicher starke Standards. Aber auf dem Feld muss er körperlich noch zulegen. Wenn dies geschieht, wird er für uns unentbehrlich."

Nicht von ungefähr fiel das Führungstor nach einer Ecke: Der von Philipp Koch mit Schnitt geschlagene Ball wurde auf den langen Pfosten verlängert, wo Norderstedts Abwehrchef Dennis Gersdorf problemlos zum 0:1 in der 16. Minute einschob.

Die Entstehung des Treffers war auch symptomatisch. Aus dem Spielfluss heraus gelang es der Eintracht kaum, sich in Führung liegend gute Chancen zu erarbeiten. "Wir haben den gleichen Fehler wie in Wedel gemacht und waren zu passiv", sagte Marco Krausz.

Nicht unverdient kam Oststeinbek zum 1:1 - doch die Entstehung des Handelfmeters von Florian Blohm (56.) war umstritten. Zwar hatte Eintracht-Kapitän Stefan Siedschlag an der Strafraumgrenze einen Schuss an die hochgestreckten Arme bekommen, doch über die Frage nach der Absicht sowie hinsichtlich des Tatortes gab es gleichermaßen unterschiedliche Betrachtungsweisen.

In der hektischen Schlussphase blieb Norderstedt nur durch Kochs Standardsituationen gefährlich. Im Gegenzug hatte Oststeinbek die klareren Torchancen, doch Eintracht-Keeper Frederic Böse rettete zweimal im Herauslaufen gegen Maksim Alilujev - und hatte zudem Glück, als der lettische OSV-Angreifer das Lattenkreuz traf (87.).

So bewahrte das seit dem 27. Juli 2007 daheim ungeschlagene Oststeinbek seinen Nimbus, während auf Norderstedter Seite das Remis noch einen faden Bei geschmack bekam. In den Schlusssekunden geriet Dennis Gersdorf mit OSV-Torwart Frederik Gößling und Michael Weiß aneinander - Schiedsrichter Alexander Teuscher wertete eine ruckartige Armbewegung als Schlag und zückte die Rote Karte für den Torschützen. Diesem droht eine Zwangspause in den Oberliga-Spielen gegen Victoria, Niendorf und Meiendorf. Marco Krausz ist aber nicht bange vor den nächsten Herausforderungen: "Das werden spannende Zei ten, wir freuen uns darauf."

Tore: 0:1 Gersdorf (16.), 1:1 Blohm (56./ Handelfmeter).

Rote Karte: Gersdorf (90./Tätlichkeit).

Eintracht Norderstedt: Böse - Mekan Barlak, Gersdorf, Schmedes, Dreyer (53. Werwath) - Cengiz, Siedschlag, Koch, Monteiro (75. Akyere) - Mandel (46. Bauer), Leuthold.