Meist stehen Trainer im Jugendfußball vor zwei Alternativen: Entweder man “wächst“ mit seinen Spielern und betreut sie auch in einer höheren Altersklasse, oder ein Coach muss regelmäßig ein neues Team aufbauen.

Norderstedt. Die letztere Aufgabe beschäftigt derzeit An dreas Prohn mit der A-Jugend von Eintracht Norderstedt.

Nachdem der 42-jährige Trainer seine erste Station im Nachwuchsbereich in diesem Sommer mit dem Aufstieg in die Regionalliga Nord krönte, wechselte der Kern des Erfolgsteams in die Herrenmannschaft des Vereins - nur sechs Akteure blieben.

Abgesehen von vier aufgerückten B-Junioren ging Prohn daher auf Spielersuche. "Man muss sehr aktiv sein, um die richtigen Kontakte zu haben. Wir haben zudem das Problem, dass wir relativ weit draußen liegen in Norderstedt", so der frühere Coach von Altona 93. Dennoch konnte er unter anderem Talente vom FC St. Pauli, SC Condor, VfL Pinneberg oder Vorwärts/Wacker Billstedt gewinnen.

Beim Punktspielauftakt am morgigen Sonnabend beim FC St. Pauli (12 Uhr, Sternschanzen-Park) wird sich zeigen, inwieweit die knapp dreiwöchige Vorbereitung bereits eine funktionierende Einheit hervorgebracht hat. Um eine Lernphase wird die Eintracht in der zweithöchsten deutschen Spielklasse wohl nicht umher kommen. Die Ziele sind nach Aussage des Coaches daher niedrig gesteckt. "Wir spielen gegen den Abstieg."

Ungeachtet dessen rücken die A-Jugendlichen in der Regionalliga ins Blickfeld anderer Vereine. "Es ist selten, dass eine Anfrage kommt. Wichtig ist, dass es vernünftig abläuft", sagt Andreas Prohn. Der Fokus liege ohnehin mehr darauf, die Position von Eintracht Norderstedt weiter zu verbessern. "Wir haben in jeder Altersklasse zwei Leistungs-Mannschaften. Ziel ist es, auch Teams in der C- und B-Jugend-Regionalliga zu haben."