Wenn Andreas Irmisch aktiv wird, hat das meistens etwas mit Fußball zu tun. Seit zehn Jahren ist der 40-Jährige als Betreuer nicht mehr aus dem Landesligateam des Hamburger SV wegzudenken.

Norderstedt. Wo Not am Mann ist, springt Irmisch ein. Er kümmert sich um die Ausrüstung und die Verpflegung der Spieler - kurzum, er sorgt dafür, dass es ihnen an nichts fehlt.

Angesprochen hatte ihn der damalige Trainer Andreas Kowitz. "Ich wollte die Betreuertätigkeit eigentlich nur ein Jahr ausüben. Und nun sind es schon zehn Jahre", sagt Irmisch. Im Umkleidetrakt auf der Paul-Hauenschild-Anlage an der Ulzburger Straße hat "Ede" - wie er von Freunden, Teammitgliedern und Fans genannt wird, sein Reich. Dort wird die Teamkleidung und alles, was vor und während der Spiele oder nachher benötigt wird, gelagert. "Die Spieler müssen sich ja bei uns wohl fühlen", lautet seine Devise.

Doch wer denkt, dass Andreas Irmisch nur für den HSV lebt, hat sich getäuscht. Seit zwei Jahren hat der Garstedter eine zweite, ganz andere Leidenschaft für sich entdeckt. Gemeinsam mit den Arbeitskollegen der Firma ICL Domilens Kontaktlinsen hat sich Irmisch dem Radsport verschrieben. "Ich bin zunächst mit meinem Cityrad regelmäßig die 13 Kilometer zur Firma nach Schnelsen mit dem Rad gefahren, um auszuprobieren, ob mir das Spaß macht. Außerdem wollte ich etwas für meine Fitness tun." Die "Testfahrten" zeigten die erhoffte positive Wirkung. Im vergangenen Jahr - acht Wochen vor den Vattenfall-Cyclassics - entschloss sich Irmisch zum Kauf eines Rennrades. "Das hat 750 Euro gekostet."

Für seine Premiere beim Radrennen für Profis und Jedermannfahrer in und um Hamburg entschied sich Andreas Irmisch für die kürzeste Strecke, die 55-Kilometer-Runde. In diesem Jahr folgte der zweite Streich, über die gleiche Distanz. Das Ziel: Die Zeit aus dem vergangenen Jahr von 2:04 Stunden zu unterbieten.

Um sich optimal vorzubereiten, nahm der Hobbyradler an der Nudelparty am Abend vorher teil und ging früh ins Bett.

Die Mühe lohnte sich: In diesem Jahr blieb die Uhr bei 1:59 Stunden stehen - der Tacho zeigte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 29 Stundenkilometern an. "Es war echt anstrengend, hat aber tierisch viel Spaß gemacht", lautet Irmisch' Fazit.

Der HSV spielt zwar nach wie vor die erste Geige, aber der Radsport kommt gleich danach. Und nach den Cyclassics ist vor den Cyclassics "Wenn alles gut läuft, fahre ich 2010 die 100-Kilometer-Strecke", verspricht "Ede".