Jens Martens, Trainer des SV Henstedt-Ulzburg, über das Gipfeltreffen seiner Elf gegen die Kieler “Störche“

Henstedt-Ulzburg. Ulzburg - Am Sonntag sehen wir um 15 Uhr den Topfavoriten auf den erneuten Gewinn des Meistertitels in der Schleswig-Holstein-Liga auf unserer Anlage am Schäferkampsweg. Der KSV Holstein Kiel II tritt gegen meine Mannschaft zum Spitzenspiel an. Wie stark die Kieler "Störche" sind, habe ich mir am Dienstagabend selbst angesehen. Holstein Kiel besiegte den VfB Lübeck II mit 1:0 und hat einige sehr gute Spieler aus der eigenen A-Jugend dazubekommen. Außerdem liefen fünf Kieler Kicker aus dem ersten Team der Dritten Liga auf. Ich gehe davon aus, dass Holstein auch bei uns zur Hälfte mit Profispielern antreten wird.

Hinter Kiel ist für mich der Vorjahreszweite VfR Neumünster erneut der Favorit auf den Vizemeistertitel. Wir wollen uns wieder für die Hallen-Landesmeisterschaft qualifizieren und peilen dafür einen Platz unter den ersten sechs Mannschaften an. Ich denke, dass der SVHU am Ende wieder Dritter werden könnte.

Im Gegensatz zu meinen ersten Jahren als Trainer schlafe ich mittlerweile gut vor den Spielen. Das Kribbeln und die Anspannung steigen aber am Vormittag der Partie bei mir. Eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff erfolgt die Mannschaftsbesprechung. Dann habe ich als Trainer die größten Einflussmöglichkeiten. Gerade einen jungen Kicker nehme ich mir zur Seite, versuche, ihm die Nervosität zu nehmen und ihn an seine Stärken zu erinnern. Insgesamt beschäftige ich mich heute mehr als früher mit der Individualität eines jeden Spielers.

Wir haben zu dieser Saison viele junge Spieler dazu bekommen. Sie haben bereits gezeigt, dass sie über Qualität und Weiterentwicklungsmöglichkeiten verfügen. Sie sind zu uns gekommen, weil sie in der Schleswig-Holstein-Liga eine neue Herausforderung suchen und sich einer höheren sportlichen Leistungsdichte stellen.

Kopfzerbrechen bereitet mir nach wie vor unsere Innenverteidigung. Dabei waren wir uns sicher, dass uns mit fünf Innenverteidigern auf dieser Position nichts passieren kann. Doch es kam anders. Jan Kaetow, Benoit Kuate Nzuakue und Benjamin Bahr fallen erneut aus. Hinter dem Einsatz von René Hoffmann steht aufgrund seiner Fußverletzung wieder ein Fragezeichen.

Unser Routinier Tobias Homp fehlt zudem aus privaten Gründen. Doch schon beim 2:1-Erfolg gegen den SC Comet Kiel am vergangenen Wochenende haben wir bewiesen, dass wir diese Ausfälle durchaus kompensieren können. Außerdem kehrt Nikolai Justus nach seiner Augenverletzung ins Team zurück.

Im Training können wir leider vieles derzeit aufgrund unserer Personalprobleme nicht so einüben wie gewünscht. Meine Mannschaft wird aber in jedem Fall alles geben und sich wie gegen den VfB Lübeck im Landespokal zerreißen.