Der amtierende Meister SC Victoria erteilt dem Klassenneuling mit 5:1 eine Lehrstunde. Mahdi Habibpur ist nun doch spielberechtigt.

Uetersen. Die Euphorie war durchaus zu spüren, vor allem der kollektive Wille, sich diesmal in Hamburgs höchster Fußball-Liga zu behaupten. Und dann gerät dem TSV Uetersen nach dem verzögerten Aufstieg die Premiere in der Oberliga doch noch zum Desaster. Auf eigenem Platz unterlag das Team von Peter Ehlers dem amtierenden Meister SC Victoria mit 1:5. Aber bitte, jetzt bloß keine voreiligen Schlüsse und Kommentare in Richtung: War doch klar. Uetersen kann sich in der Oberliga nicht behaupten. Victoria-Trainer Bert Ehm gab auf die Frage nach der Überlebenschance der Gastgeber diese Antwort: "Natürlich können die bestehen. Die Gegner sind ja nicht alle so gut wie wir heute."

Aus dieser Erkenntnis nahm auch Peter Ehlers seine Zuversicht für die nächsten Spiele. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Es wäre nicht ungerecht gewesen, wenn wir nach 45 Minuten mit einer Führung in die Pause gegangen wären. Nach dem Wechsel hat Victoria extrem aufs Tempo gedrückt. Der Sieg ist sicher um zwei Treffer zu hoch ausgefallen, aber die beiden Tore in den letzten Minuten waren ohnehin nur noch Schönheitsfehler.

Der erste Torschuss bei dieser dritten Oberligapremiere für Uetersen (zweimal stieg die Mannschaft gleich wieder ab) war Christian Kilb gleich in der ersten Minute vorbehalten. Das erste Tor aber schoss Aytac Erman für Victoria (7.). Vorher wehrte TSV-Schlussmann Christoph Richter einen harten Schuss mit den Fäusten ab. Der Ball sprang dem Torschützen vor die Füße.

In der 35. Minute kam für den angeschlagenen Kilb nun doch Mahdi Habibpur ins Spiel. Obmann Arne Hennings hatte doch noch in letzter Minute die Spielberechtigung für den Iraner bekommen. "Die Ausländerbehörde in Pinneberg hatte schriftlich bestätigt, dass Mahdi auf jeden Fall bis 30. Juni 2010 in Deutschland bleiben darf", erläuterte Hennings. "Daraufhin hat der Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes die Freigabe doch noch erteilt."

In der 42. Minute dann ein Eckball für Uetersen. Gewühl vor dem Tor. Und Innenverteidiger Oliver Haye, bei Standardsituationen immer vorne zu finden, drückt den Ball mit der Fußspitze ins Netz und lässt im Jubel die ganze Anspannung und Freude raus. Die Wende gegen Uetersen, das war das außergewöhnliche Tor von Sven Trimborn in der 64. Minute. Aus etwa 20 Metern zog er ab, und wie ein Strich zischte der Ball durch den Strafraum ins Netz - 2:1 für Victoria. Und dann auch noch dieser Bilderbuch-Angriff in der 73. Minute. Mit einem langen Pass wurde auf rechts Aytac Erman eingesetzt. Der flankte und links am langen Pfosten stieg Timo Möbius hoch und köpfte das 3:1. In der 86. Minute noch ein Kopfballtreffer von Jan Vierig. Kurz darauf wird Victorias Erman von Oliver Haye im Strafraum gefoult und Aytac Erman verwandelt den Elfmeter selbst zum 5:1 für den Meister.