Das 17 Jahre alte Multitalent gewinnt trotz Fußbeschwerden den Weitsprung und den Hürdenlauf der B-Jugend. Stig Rehberg (SC Rönnau) und Jennifer Tuffour (LG Alsternord) holen ebenfalls Gold.

Norderstedt. Trainer haben eben nicht immer recht. Mit dieser Erkenntnis kann Dirk Schulz spätestens seit den Norddeutschen Meisterschaften in Lübeck gut leben. Der Siebenkampf-Landestrainer und Heimcoach von Rieke Drümmer (SG Kaltenkirchen/Lentföhrden) wollte eigentlich, dass seine Vorzeigesportlerin auf die Titelkämpfe der B-Jugendlichen und Erwachsenen verzichtet. Seit einem Monat hat die 17-Jährige wegen einer Sehnenentzündung Schmerzen im linken Fuß, Dirk Schulz plädierte für eine Pause. Doch die Mehrkämpferin wollte trotz der Probleme mit dem Sprungbein unbedingt auf Medaillenjagd gehen.

Beendet wurde die Diskussion zwischen Trainer und Sportlerin durch den Orthopäden Dr. Volker Carrero. Seine Diagnose war eindeutig. "Natürlich startest du", sagte er. "Er hat mir spezielle Einlagen für meine Wettkampfschuhe verordnet. Es ist auch schon viel besser geworden", so die Kaltenkirchenerin, die in Lübeck prompt einen Doppelschlag landete. Mit persönlicher Bestweite von 5,91 Metern gewann sie den Weitsprung-Wettbewerb und setzte sich zudem über 100 Meter Hürden durch. "Die Zeit von 14,08 Sekunden ist in Ordnung, aber nicht überragend", sagte Rieke Drümmer.

Ihre Zielsetzung für die in drei Wochen in Rhede stattfindenden Deutschen Jugend-Meisterschaften ist klar. "Ich will endlich sechs Meter weit springen und in beiden Disziplinen das Finale erreichen."

Ähnliches gilt auch für Jennifer Tuffour. Die 14 Jahre alte Sprinterin der LG Alsternord setzte sich in Lübeck im 100-Meter-Sprint der weiblichen B-Jugend durch und triumphierte in 12,13 Sekunden. "Sie hat ihre Konkurrentinnen niedergerungen", sagte Trainerin Bärbel Woltmann stolz. Im Hürdenfinale landete Tuffour mit 15,02 Sekunden auf Platz sechs. "Da fehlte ihr ein wenig die erforderliche Spitzigkeit", so Woltmann.

Norddeutscher Meister wurde außerdem Stig Rehberg über 3000 Meter. Der Segeberger, der für den SC Rönnau 74 startet, benötigte 8:49,42 Minuten und war damit zehn Sekunden schneller als Philipp Baar vom Schweriner SC. Sein Trainer und Vater Jost Rehberg traut dem 16-Jährigen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften eine ganze Menge zu. "Ein Platz unter den besten sechs Startern ist drin." Begleitet wird der Mittelstreckler von sechs weiteren Läuferinnen und Läufern des SC Rönnau 74. Neben Maya Rehberg (1500 m, 3000 m) haben sich auch Nadja Willenborg (3000 m), Philine Albrecht (1500 m, 3000 m), Isabell Teegen (800 m), Jan-Eric Bostelmann-Arp (2000 m Hindernis) und Svend-Bjarne Beil (400 m, 800 m) für die Titelkämpfe der B- Jugendlichen qualifiziert.